„Ich stecke mein ganzes Erspartes in diesen Traum“: Eishockey-Talent Laurin Mähr kämpft in den USA um seine Zukunft

Laurin Mähr sitzt in Oregon vor seinem Laptop, es ist ein Uhr morgens. In Dornbirn wäre es jetzt zehn Uhr vormittags. „Mir geht’s wunderbar“, sagt er und lacht – als hätte er nicht gerade einen knallharten Trainingstag hinter sich. Seit Monaten lebt der 19-jährige Vorarlberger seinen Traum und nimmt dafür einige Opfer in Kauf. Im ausführlichen Interview spricht er über Höhen und Tiefen, die Herausforderungen und das Heimweh, das ihn anfangs plagte.
"Ich verdiene nichts und darf hier auch gar nicht arbeiten"
"Ich habe mein gesamtes Erspartes genommen, das ich nach der Lehre verdient habe, um mir das hier zu ermöglichen“, sagt Mähr. Während andere in seinem Alter ihr erstes eigenes Geld verdienen, steckt er alles in seinen Traum, in den USA als Eishockey-Profi Fuß zu fassen. Er spielt in der USPHL Premier League, einer Juniorenliga, in der viele Europäer versuchen, sich in Nordamerika zu etablieren. Sein großes Ziel: die NHL.
Laut eigener Aussage läuft es aktuell sehr gut. In folgendem Video ist zu sehen, wie der junge Dornbirner ein Traumtor erzielt.
„Diese Liga ist brutal“ – Eishockey in den USA ist ein anderes Level
Schon lange hatte Laurin das Gefühl, dass er raus aus Österreich muss. Die Chance ergab sich, als eine Mail aus Oregon in seinem Postfach landete. Ein Verein wollte ihn, ein Einjahresvertrag war schnell unterschrieben. Doch was ihn auf dem Eis erwartete, war eine völlig andere Welt.
„Es ist viel härter, viel körperbetonter. Die Eisfläche ist kleiner, das Spiel dadurch schneller. Und die Fans – jedes Heimspiel eine volle Halle. Egal, ob wir gewinnen oder verlieren, die Leute stehen hinter uns.“
Die Rogue Valley Royals gibt es erst seit drei Jahren. Trotzdem fühlt es sich für Laurin an, als wäre es ein echter Herzensverein. „Der Manager gibt alles für uns. Auf den Auswärtsfahrten sitzt er mit uns im Bus, kocht für uns. Man merkt, dass da richtig viel Liebe dahintersteckt.“
Diese Auswärtsfahrten haben es in sich: Manchmal bis zu acht Stunden im Bus, dann drei Tage vor Ort. Freitag, Samstag und Sonntag wird gespielt, Montag geht es zurück nach Oregon. Danach beginnt der Kreislauf von vorne.

„Es ist eine andere Welt – aber ich könnte mir vorstellen, hier zu bleiben“
Seit seiner Ankunft hat Laurin Mähr schnell gemerkt, dass das Leben in den USA anders ist. „Die Menschen sind offener, direkter. Ich rede hier mit Leuten, die ich gar nicht kenne. In Österreich wäre das undenkbar.“ Und was ist mit Heimweh? „Der erste Monat war hart. Freunde, Familie, alles war weg. Aber ich bin jeden Tag beschäftigt – das hilft.“
Seine Zukunftspläne sind klar. „Ich will unbedingt hierbleiben. Ich will meine Ziele erreichen.“

(VOL.AT)
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