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„Ich möchte gerne weiter auf Sach – statt auf Parteipolitik setzen“

Bürgermeister Thomas Lampert
Bürgermeister Thomas Lampert ©Christof Egle
 Thomas Lampert wurde eindrücklich in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt.

 

Göfis. Vor fast exakt genau zwei Jahren wurde Thomas Lampert als Nachfolger von Langzeitvorgänger Helmut Lampert zum Bürgermeister von Göfis gewählt. Erfolgte die Wahl damals noch durch die Gemeindevertretung, musste sich Lampert nun erstmal der Wahl durch die Bürger stellen und er reüssierte geradezu rekordverdächtig. Mit 90,4 Prozent wurde der 59-jährige erneut zum Bürgermeister bestellt. Auch in Sachen Mandatsverteilung hat sich in Göfis einiges getan. Herrschte bis vor kurzem noch Mandatsgleichstand zwischen der ÖVP-nahen Göfner Dorfliste und der grünen Bürgerliste und der Bürgermeister musste so ohne eigene Mehrheit auskommen, hat sich nun einiges in Richtung der Fraktion von Lampert verschoben. Diese konnte vier Mandate hinzugewinnen, währenddessen die Grünen zwei Mandate einbüßten. Für Lampert bedeutet dies aber auf keinen Fall den bisher eingeschlagenen Weg zu verlassen: „Die vergangenen zwei Jahre habe ich als sehr angenehm empfunden. Es gab Diskussionen auf sachlicher Ebene, aber niemals Streit. Dieser Diskurs abseits von parteipolitischen Interessen möchte ich weiter betreiben und lade alle Fraktionen herzlich ein, wie bisher gemeinsam für unsere Gemeinde konstruktiv zu arbeiten“. Lampert hofft, dass sich speziell auch die neuen Gemeindevertreter in die Arbeit mit einbringen werden, immerhin sind genau ein Drittel der Mandate neu besetzt worden. Widergeben soll sich dieses Bemühen zum einen im neu gebildeten sechsköpfigen Gemeindevorstand (4 ÖVP, 2 Grüne) und in der Arbeit der Ausschüsse die mit jeweils drei Mitgliedern von Lamperts Dorfliste und zwei von der grünen Bürgerliste besetzt wurden. „Auch hier erhoffen wir uns durch diese Aufteilung, eine noch breitere Diskussion mit hoher Qualität. Diese wird wohl auch insofern nötig sein, als bedingt durch die Corona Pandemie doch deutliche Einbußen in der Gemeindekassa zu verzeichnen sind: „Wir rechnen mit einem Rückgang der Ertragsteile von circa 8-10 Prozent“, sieht Lampert keine finanziell rosigen Aussichten auf die Gemeinde zu kommen. Gleichzeitig sei für Göfis als Wohngemeinde, der wohl nur leichte Rückgang der Kommunalsteuer, immerhin noch deutlich einfacher zu verkraften.

Die bereits geplanten Investitionen will Lampert aber auf jeden Fall auf Schiene bringen, sie aber auch gleichzeitig nochmals auf eventuelle Einsparpotentiale durchleuchten. Extra dafür eingerichtet wurde dabei erstmals ein eigener Finanzausschuss. So sei es nicht ausgeschlossen, dass vielleicht das eine oder andere Projekt sich vielleicht noch etwas verzögern könne. Der neu gegründete Ausschuss soll sich aber primär damit befassen, wo und wieviel Geld man aus der Gemeindemilliarde lukrieren könne. Zuerst sieht man hier eine Möglichkeit beim Leader Projekt „Sebastianswiese“, wo mit der bereits genehmigten 60 Prozent Förderung durch die EU, durch die neuen Bundeszuschüsse sich eine nahezu 100 Prozent Subvention ausgehen könnte. Ähnlich gut gefördert und geplant ist die Umstellung auf eine flächendeckende LED-Straßenbeleuchtung, hier laufen die Planungen und Verhandlungen mit der VKW, diese sind aber noch nicht finalisiert. In Sachen Sportstättenkonzept und Ausbau leistbares Wohnen wird man hingegen die entsprechenden Arbeitsgruppen zu neuen Verhandlungen an den Tisch bieten, um diese zwar so schnell wie möglich, aber auch so kostensparend wie möglich umzusetzen.

Während man sich in Göfis bei den in naher Zukunft geplanten Projekte auf einem guten Weg sieht und gewisse andere Posten, wie etwa die Sanierung der Mittelschule Satteins nur schwer verhandelbar sind, laufen im Hintergrund aber auch bereits Überlegungen auf mittlere und längere Sicht wie Bürgermeister Lampert ausführt: „Das Thema Feuerwehrhaus und Bauhof können wir nicht mehr ewig auf die lange Bank schieben und in Sachen Altstoffsammelzentrum gilt es mit den Nachbargemeinden zu reden und hier ebenfalls eine Lösung für die Region zu suchen und zu finden“. CEG

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