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„Ich habe immer viel Glück im Leben gehabt“

Der 92-jährige Engelbert Bader zeigt stolz das Holz, das er heuer schon verarbeitet hat.
Der 92-jährige Engelbert Bader zeigt stolz das Holz, das er heuer schon verarbeitet hat. ©cth
Menschen aus der Heimat: Engelbert Bader ist mit seinen 92 Jahren immer noch voller Tatendrang. Der Dornbirner Engelbert Bader ist der beste Beweis, dass Lebensfreude kein Alter kennt.
„Ich habe immer viel Glück im Leben gehabt“

Dornbirn. „Alt werden ist wie Bergsteigen: Man kommt ein wenig außer Atem, aber die Aussicht ist viel besser!“, dieses Zitat von der großen Schauspielerin Ingrid Bergman passt perfekt zu Engelbert Bader. Auch wenn dieser schon auf stattliche 92 Jahre zurückblickt, scheint ihm kein Berg zu hoch. Viele Gipfel hat der begeisterte Bergsteiger in seinem Leben bereits erklommen und es dürfen gerne noch ein paar weitere dazu kommen, denn der rüstige Dornbirner organisiert immer noch wöchentlich jeden Mittwoch für den Alpenverein (die Gruppe Senioren 2/70-90-Jährige) eine Wanderung. Dazu gehören auch schon vorab die Organisation und Planung, was ihm große Freude bereitet. „Gestern waren wir auf dem Mattajoch, da haben wir knapp 660 Höhenmeter gemacht“, berichtet er stolz. Aktuell plant er zudem mit seiner Gruppe die alljährliche Skiwoche (im Südtirol), denn Skifahren ist ebenfalls eine große Leidenschaft, die er seit seiner Kindheit betreibt.

Geboren und aufgewachsen im Bregenzerwald, erinnert sich der Hittisauer an seine Kindheit zurück: „Ich war eigentlich immer ein eher schmächtiger Kerl, aber als ich mit 14 Jahren in die Handelsschule nach Bregenz kam, wurde ich am Land dann u.a. mit Vollmilch etwas aufgepäppelt.“ Die Milch brachte ihn dann sozusagen auch nach Dornbirn, wo er bis heute lebt. Zuerst war er in der Dornbirner Großmolkerei in der Buchhaltung tätig – „ich habe immer schon gerne mit Zahlen gearbeitet“, so Bader. Dort lernte er auch seine Frau Maria mit der er drei Kinder bekommt, kennen. Später wurde der „gute Rechner“ dann Gründer und Direktor des Vorarlberger Rechenzentrums und damit zu einem EDV-Pionier im Ländle.

Immer in Bewegung geblieben

Sport blieb neben seiner Leidenschaft für Zahlen aber immer ein wichtiger Begleiter und bot stets den nötigen Ausgleich zum Berufsleben. „Neben dem Alpenverein, war ich 20 Jahre lang als Tennisspieler aktiv, ich war beim Skiclub Hittisau, 25 Jahre beim Skiclub Mühlebach, beim Kneippverein und habe mich auch mal als Klavierspieler probiert, da war ich, obwohl ich fleißig geübt habe, nicht ganz so talentiert und habe es dann lieber gelassen“, lacht der Senior.

Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2006, fand der rührige Mann 2011 mit 80 Jahren seine zweite große Liebe Marlene, mit der er viele schöne Reisen sowie Sport- und Bergerlebnisse teilen konnte. „Leider ist sie im letzten Jahr verstorben, aber ich bin dankbar, dass ich seit kurzem meine neue Begleiterin Helma an der Seite habe, denn allein sein ist nicht schön. Ich hatte in meinem Leben immer viel Glück, auch was meine Frauen anbelangte“, sagt er gerührt.

Ganz die Mama

Eine Frau ist es dann auch, die Engelbert Bader besonders geprägt hat. Seine Mutter. „Meine Mama war auch schon immer eine sehr starke und aktive Frau, da komme ich wohl ganz nach ihr“, lacht er und zeigt gleichzeitig in seinen Garten. Dort findet man nämlich noch ein weiteres geliebtes Hobby, das Herrn Bader so fit hält – „Holza“. Jedes Jahr verarbeitet er bis zu 100 m Brennholz, das er selbst sägt, spaltet und verkauft. „I häan halt all eabas zum Tua“, schmunzelt er und verrät so wohl sein Geheimnis für seine ungebrochene Agilität – oder wie ein gewisser Pablo Picasso schon meinte: „Jugend hat kein Alter“. (cth)

Zur Person:

Engelbert Bader

Geb. 6.3.1931

Wohnort: Dornbirn

Familie: drei Kinder, sieben Enkelkinder, Partnerin Helma

Hobbys: Wandern, Skifahren, Holzarbeiten, Jassen

Lebensmotto: Man muss jeden Tag etwas körperlich tun.

 

 

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