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"Ich bekomme viel zurück"

Lustenau/VN - Michaela Bily arbeitet am 24. Dezember in der „Culture Factor Y“, weil so ein Haus auch an diesem Abend offen für alle ist.

Wer zu Weihnachten nicht auf Familie machen möchte oder – aus welchen Gründen auch immer – gar keine Möglichkeit dazu hat, bleibt in Vorarlberg längst nicht mehr unbehütet oder allein. Schon gar nicht, wenn man noch jung ist. Michaela Bily zählt zu jenen Leuten, die in den verschiedenen Jugendhäusern dazu beitragen, dass Heranwachsende einen angenehmen Abend bzw. eine angenehme Nacht verbringen können.

Die Lustenauer „Culture Factor Y“, in der sie nun nach vielen ehrenamtlichen Einsätzen und einem sozialen Jahr fix tätig ist, versteht sich als Adresse für Menschen ab 16 Jahren. „Wobei die Grenze nach oben offen ist“, will Bily all jene, die meinen, dass sie für ein Jugendhaus schon zu alt sind, zum Mitmachen ermutigen.

Kein Tag wie der andere

Die junge Frau hat das Gymnasium absolviert und war über die Jahre selbst Besucherin der „Culture Factor Y“ bzw. dieses Vereines, der mit dem „Full-House“ noch eine Einrichtung betreibt, in der Menschen unter sechzehn Jahren betreut werden oder kreativ sein dürfen. Die Eigeninitiative, die hier gefordert und gefördert wird, war das, was Michaela Bily festhielt. Die Begeisterung ist ihr anzusehen: „Mir gefällt die Arbeit, weil ich jeden Tag spüre, wie die jungen Leute vor Ideen sprühen“, erklärt sie ihre Motivation. „Die Energie der Leute beeindruckt mich immer wieder. Hier ist kein Tag wie der andere. Die Menschen entwickeln sich ständig weiter. Auf irgendeine Art kriegt man in diesem Beruf etwas von den Jugendlichen zurück.“

Als Verein hat die „Culture Factor Y“ rund 300 Mitglieder, wie viele die Einrichtung schon frequentiert haben, lässt sich längst nicht mehr sagen. Man kann das Angebot einfach nur genießen, grundsätzlich setzt man, so Bily, aber auf Beteiligung. „Es ist mir wichtig, die jeweiligen Stärken unserer Besucher herauszufinden und die Menschen dort zu erwischen, wo auch ihre Talente sind.“

Wie in fast jedem Jugendhaus wird dabei das Musikmachen groß geschrieben. So haben sich die Jugendlichen beispielsweise selbst für die Errichtung eines Probenraumes engagiert. „Die Leute haben ordentlich mitgeholfen, wir haben sie nur finanziell unterstützt. Die haben sich ins Zeug gelegt und haben nun einen Raum, der akustisch bestens geeignet ist.“ Schöngeredet wird aber auch hier nichts. Dass es notwendig ist, professionelle Gewaltprävention anzubieten, weiß jeder und deshalb tut man es auch. Entspannung darf ebenfalls sein; wer Michaela Bily gelegentlich im Hallenbad trifft, kriegt mit, dass sie mit ihrer Mädchengruppe die Bahnen zieht oder Wasserball spielt.

Zur Person

Michaela Bily

Geboren: 1989 in Bregenz

Ausbildung: Gymnasium, berufsbegleitend Besuch der Kathi-LampertSchule für Sozialberufe in Götzis

Tätigkeit: Mitarbeiterin bei der „Culture Factor Y“ Lustenau

Wohnort: Lustenau

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