Im Kriterienkatalog soll definiert werden, welche Offshore-Engagements die Bank weiter anbieten werde und welche nicht. Kundenbeziehungen, die dem nicht entsprechen, würden sukzessive aufgelöst, teilte die Bank mit.
“Haben rechtlichen Rahmen stets eingehalten”
Bereits mit dem Verkauf der Hypo-Tochter in Liechtenstein 2009 an die Schweizer Bankengruppe Valartis hatte sich die Hypo Landesbank strategisch entschlossen, aus dem Offshore-Geschäft auszusteigen und hatte dieses in den vergangenen Jahren kontinuierlich reduziert. Man habe sich auch damals stets an den rechtlichen Rahmen gehalten, versicherte der Hypo-Bankenvorstand wiederholt.
Ausstieg aus Offshore – aber nicht ganz
Die aktuelle Diskussion nimmt die Bank, die zu rund 76 Prozent im Besitz des Landes Vorarlberg steht, nun zum Anlass, eine Strategie für das zukünftige Offshore-Geschäft im Vorstand und dem Aufsichtsrat zu erarbeiten. Im Fokus stehe dabei “der Exit aus klassischen Offshore-Geschäften mit verschachtelten Briefkastenfirmen, auch wenn diese gesetzlich zulässig sind”, teilte der Vorstand in einer Presseaussendung mit, stellte aber auch klar, dass man sich nicht ganz aus diesem Geschäftszweig verabschieden werde.
Liechtensteiner Handwerker haben Konto bei Hypo
“Die Hypo Vorarlberg als führende Unternehmerbank will auch in Zukunft heimische Exportbetriebe in ausländische Märkte begleiten”, so die Bank. Schließlich fielen auch Geschäftsbeziehungen in das benachbarte Liechtenstein in die Kategorie “Offshore” und umfassten demnach etwa auch herkömmliche Bankkonten von liechtensteinischen Firmen und Privatpersonen.
Tatsächlich verfügen zahlreiche Liechtensteiner Handwerker für die Abwicklung ihrer Geschäfte in Vorarlberg über ein Konto bei der Hypo Landesbank. Nach Abzug dieser Unternehmen blieben noch in etwa “150 bis 160 Offshore-Kunden übrig”, hatte der scheidende Hypo-Vorstandschef Michael Grahammer kurz nach Bekanntwerden der “Panama-Papers” vorgerechnet.
SPÖ-Antrag auf U-Ausschuss “ist nicht nachvollziehbar”
Völliges Unverständnis zeigten die Bankverantwortlichen gegenüber der Ankündigung der SPÖ Vorarlberg, einen Untersuchungsausschuss in dieser Causa einzuberufen. Es sei “nicht nachvollziehbar”, dass vor dem Vorliegen der Prüfberichte von Finanzmarktaufsicht (FMA) und der vom Land beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers ein U-Ausschuss eingerichtet werde, der einen immensen Aufwand verursache.
Einem öffentlichen Unternehmen und “damit letzten Endes der Vorarlberger Bevölkerung” werde Schaden zugefügt, um “politisches Kleingeld” herauszuschlagen, hieß es in der Mitteilung. (red/APA)
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