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Hwang: Verschwörungsopfer?

Im Skandal um seine gefälschten Stammzellen-Studien hat sich der südkoreanische Klonforscher Hwang Woo Suk entschuldigt, sich jedoch zugleich als Opfer einer möglichen Verschwörung beschrieben.

Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach drei Wochen sagte der 53-jährige Tiermediziner am Donnerstag in Seoul, er übernehme als erster Autor die volle Verantwortung für die Fälschungen seiner vermeintlich bahnbrechenden Studien aus den Jahren 2004 und 2005. „Ich bitte um Vergebung“, sagte er vor laufender Kamera.

Er wiederholte jedoch seine Behauptung, dass er wahrscheinlich selber getäuscht worden sei. Hwang beschuldigte insbesondere frühere Mitarbeiter, Daten für angeblich geklonte Stammzellen manipuliert zu haben. Hwang blieb dabei, über die Technik zum Klonen von maßgeschneiderten embryonalen Stammzellen zu verfügen.

Zwei Tage zuvor hatte eine Untersuchungskommission seiner Universität in Seoul mitgeteilt, dass Hwangs beide Aufsehen erregenden Studien über menschliche embryonale Stammzellen gefälscht seien. Hwangs Team habe nicht beweisen können, überhaupt jemals embryonale Stammzellen geklont zu haben.

Die Regierung hatte am Mittwoch beschlossen, dem einstigen Vorzeige-Forscher den Titel als „Oberster Wissenschaftler“ abzuerkennen. Außerdem drohen dem Forscher und seinem Team Ermittlungen wegen Betrugsverdachts und möglicher Veruntreuung von Fördergeldern. Beamte der Staatsanwaltschaft untersuchten nach koreanischen Medienberichten am Donnerstag als Teil ihrer Nachforschungen unter anderem Hwangs Privathaus und Büros nach möglichem Beweismaterial.

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