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Hunderte Randalierer wüten in Stuttgarts Innenstadt

©ABD0016_20200621 - STUTTGART - DEUTSCHLAND: 21.06.2020, Baden-WŸrttemberg, Stuttgart: Tische und BŠnke liegen auf dem Pflaster in der Innenstadt. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei haben dutzende gewalttŠtige Kleingruppen die Innenstadt verwŸstet und mehrere Beamte verletzt. Foto: Simon Adomat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++. - FOTO: APA/Simon Adomat/Simon Adomat - No data!
Ausgangspunkt der Randale war demnach eine Polizeikontrolle wegen eines Suchtgiftdelikts. In deren Folge solidarisierten sich ganze Menschengruppen gegen die deutschen Polizeibeamten.
Stuttgart: Randalierer wüten in der Innenstadt
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In der Stuttgarter Innenstadt haben sich in der Nacht auf Sonntag Hunderte Menschen Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Zudem sind Schaufenster eingeschlagen und Geschäfte geplündert worden.

Bei den gewalttätigen Ausschreitungen seien die Einsatzkräfte mit Flaschen und Steinen beworfen worden. Mehr als ein Dutzend Beamte wurde verletzt. Zudem seien Schaufenster eingeschlagen und Geschäfte geplündert worden. Mehr als 20 Tatverdächtige wurden festgenommen.

Plünderungen

Kurz vor Mitternacht habe sich die Lage in der Nähe des Schlossplatzes "aufgeschaukelt", wo sich am Wochenende einem Polizeisprecher zufolge immer viele Menschen aufhalten. Ausgangspunkt war demnach eine Polizeikontrolle wegen eines Suchtgiftdelikts, in deren Folge sich ganze Menschengruppen den Angaben zufolge gegen die Beamten solidarisierten.

Mit Stangen auf Streifenwagen eingeschlagen

Die Menschen seien in Kleingruppen durch die Innenstadt gezogen. Mit Stangen und Pfosten sei auf geparkte Streifenwagen eingeschlagen und seien Autoscheiben zertrümmert worden. Auf vorbeifahrende Polizeiwagen hätten Randalierer Pflastersteine geworfen. Beamte seien "äußerst aggressiv angegangen, angegriffen und verletzt worden", hieß es im Polizeibericht.

Geschäfte angegriffen

Auch viele Geschäfte in der Innenschaft wurden von den teilweise vermummten Randalierern angegriffen. Auf Videos auf Twitter waren stark zerstörte Geschäftsinnenräume zu sehen sowie Ware, die vor den Läden zerstreut auf dem Gehsteig lag. Die Zahl der betroffenen Geschäfte war zunächst unklar. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk sicherten auch am Sonntag noch eingeschlagene Schaufenster.

200 Polizisten mussten für Ruhe und Ordnung sorgen

Insgesamt waren nach Angaben des Polizeipräsidiums Stuttgart mehr als 200 Beamte im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber wurde eingesetzt. Erst gegen 3.00 Uhr sei die Lage wieder unter Kontrolle gewesen. Am Sonntag sicherte die Polizei zunächst weiter Spuren und vernahm die mehr als 20 vorläufig Festgenommenen.

"Bürgerkriegsähnliche Zustände"

Die SPD im Landtag von Baden-Württemberg sprach von "bürgerkriegsähnlichen Zuständen". Der Innenexperte der Fraktion, Sascha Binder, forderte eine schnelle und umfassende Aufklärung der Umstände der Ausschreitungen in Stuttgart. Die SPD beantragte zudem eine Sondersitzung des Innenausschusses des Landtags für die kommende Woche.

Bürgermeister: "Es darf keine rechtsfreien Räume geben"

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat die Ausschreitungen in der Stuttgarter Innenstadt scharf verurteilt. "Eines muss klar sein: Es darf keine rechtsfreien Räume in Stuttgart geben", teilte Kuhn am Sonntagmorgen auf Twitter mit. "Ich bin schockiert von dem Ausbruch an Gewalt, von den Angriffen auf die Polizei und den Zerstörungen in unserer Stadt. Das ist ein trauriger Sonntag für Stuttgart."

(APA/dpa)

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