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Hund und Katz sind härter als wir

Das Wild muss im tiefen Schnee wohl gefüttert werden, frieren tun die Tiere nicht.
Das Wild muss im tiefen Schnee wohl gefüttert werden, frieren tun die Tiere nicht. ©VOL.AT/ Hofmeister
Schwarzach - Tiere leiden unter den arktischen Temperaturen weit weniger als die Menschen.
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„Es melden sich“, sagt Inatura-Biologe Klaus Zimmermann, „derzeit immer wieder Leute bei uns, die von Vögeln mit aufgeplustertem Gefieder berichten. Mit denen stimme etwas nicht, sagen sie.“ Doch mit denen stimme alles, weiß der Experte. „Vögel plustern ihr Gefieder bei großer Kälte auf. Das ist völlig normal. Wenn auch ein ungewohnter Anblick.“  

Gefährliches Salz

Tiere finden sich mit der Kälte besser zurecht als wir Menschen. Zimmermann: „Das Wild im Wald friert nicht. Grundsätzlich auch nicht Hunde und Katzen. Natürlich gibt es Ausnahmen.“ Das seien zum Beispiel Hunde, die durch Züchtung in ihrem Empfinden regelrecht vermenschlicht wurden. Leiden können Tiere im bitterkalten Winter vor allem durch menschliche Eingriffe. „Wenn etwa überall Salz gestreut wird. Daran verletzen sich herumlaufende Vierbeiner nicht selten“, sagt Klaus Zimmermann. Klar können auch Hunde bei arktischen Temperaturen an gewisse physische Grenzen kommen. „Aber der Mensch nimmt starken Einfluss auf den Hund. Er ist mit ihm oft zusammen und deshalb nicht stundenlang mit ihm in bitterer Kälte.“

Schlaue Vögel

Sehr flexibel reagieren die Vögel auf Kälte. „Sie können den tiefen Temperaturen einfach davonfliegen“, erzählt Zimmermann. Und deswegen würde man derzeit gefiederte Artgenossen aus Russland bei uns finden. „Zum Beispiel den Bergfink.“ Man habe im heurigen Winter sogar beobachtet, wie zahlreiche Kraniche in Deutschland am Beginn der Kältewelle Reißaus nahmen und nach Süden flogen. Sehr gut umgehen mit der Kälte können Katzen. Sie halten sich auch bei arktischen Temperaturen im Freien auf. „Allerdings wäre es gut, wenn man ihnen irgendwo ein Plätzchen bereitstellt, wo sie sich gelegentlich etwas aufwärmen können“, sagt Zimmermann.

Warmes Wasser

Auch für Nutztiere sollte man bei tiefen Temperaturen gewisse Vorkehrungen treffen. „Stehen sie in der Kälte, sollte man ihnen regelmäßig warmes Wasser bereitstellen. Weil das Wasser immer wieder zufriert“, weiß Zimmermann. Viele Tiere gehen mit dem Winter auf eine ganz spezielle Weise um – sie überschlafen ihn. Was nicht heißt, dass sie auch mal aufstehen. Wie zum Beispiel der Igel. „Der muss gelegentlich einfach Wasser und Kot lassen. Daher sollten Menschen nicht erschrecken, wenn sie bei tiefen Temperaturen einen Igel sehen.“ Ein hilfreicher Partner ist der arktische Winter gegen die lästigen Hausmilben. Matratzen in der Kälte ausschütteln und dort eine Zeit lang liegen lassen – das hilft, viele dieser Kreaturen zu vernichten. Die schlechte Nachricht: Bei jenen, die gegen Hausstaubmilben allergisch sind, genügen ein paar wenige, um Allergien wie Niesanfälle, Hautreizungen oder schwere Bronchitis auszulösen.

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(VN/ Klaus Hämmerle)

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