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HPV-Impfung verbessert Wissen über Vorsorge

Impfungen, um die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zu verhindern, fördern das Bewusstsein für Vorsorgemaßnahmen wie dem jährlichen PAP-Abstrich beim Gynäkologen.

Auch das grundlegende Wissen der Frauen über die Erkrankung erhöhe sich laut einer Studie dadurch erkennbar, sagte Mediziner Paolo Bonanni vom Europäischen Zentrum für Krankheitskontrolle (ECDC) am Mittwochabend im Rahmen der Konferenz der europäischen Forschungseinrichtung EUROGIN in Nizza. Bisher wurde zum Teil befürchtet, die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen könnte durch eine flächendeckende Impfung abnehmen.

Im Schnitt nannte jede achte Französin im Mai 2008 Screenings als relevante Vorsorgemaßnahme, um Gebärmutterkarzinome zu verhindern, so das Ergebnis einer Umfrage.

Wenige Monate zuvor – im Dezember 2007 – war dies nur jeder sechsten Befragten bewusst. Seit Juli 2007 wird in Frankreich die Impfung, die vor der Infektion mit dem krebsverursachenden HPV (Human Papilloma Virus) immunisiert, für 15- bis 23-Jährigen zum Teil und alle 14-jährigen Mädchen gänzlich finanziert.

In Österreich konzentrieren sich die Präventionsmaßnahmen des Gesundheitsministeriums derzeit auf eine Förderung von gynäkologischen Untersuchungen. Die HPV-Immunisierung wird im Impfplan empfohlen aber nicht finanziert.

Verbessert hat die Impfung laut Untersuchungen in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und Belgien offenbar vor allem die Aufmerksamkeit für das bei vielen Frauen tödliche Krebsleiden. Im Vergleich zum August 2006 wussten laut Bonanni im Dezember 2007 die Befragten deutlich mehr über Gebärmutterhalskarzinome.

Eine “genetische Veranlagung” nannten 44 Prozent vor zwei Jahren als Ursache für die Entstehung des Krebses, vergangenes Jahr sank dieser Anteil auf 17 Prozent. Der größere Teil – 34 Prozent – wusste über die Wirkung von HPV Bescheid. In allen fünf untersuchten Ländern wird die HPV-Immunisierung für junge Mädchen einer bestimmten Altersgruppe finanziert. Der Grund: Am besten schützt die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt.

Die Gründe von Frauen nicht zu impfen und keine Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen, seien nahezu ident, betonte Gynäkologin Helene Borne. Fehlende Informationen über das Krebsleiden und Präventionsmaßnahmen, Angst oder ein schlechter Zugang zu Gesundheitssystemen seien die Hauptgründe. Auch Sex und Gynäkologie als Tabu-Thema spiele nach wie vor eine Rolle.

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