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Hoher Einsatz im Schlössle-Poker

Lech -  Dem Tiroler Investor René Benko wird Interesse nachgesagt. Die Lecher Immobilie muss Hotel (oder Hauptwohnsitz) bleiben.

Es ist die derzeit gefragteste Immobilie in Vorarlberg an einem der schönsten Flecken. Im malerischen Oberlech wollen Josef und Sonja Muxel den vormaligen 3-Sterne-Berggasthof „Schlössle“ verkaufen, wie die VN berichteten. Bis zu acht Millionen Euro soll das 5500-Quadratmeter-Grundstück kosten, erfuhren die VN. Offiziell dazu sagen mag fast niemand etwas. Die Eigentümerfamilie nicht, der Bürgermeister Ludwig Muxel wegen Befangenheit nicht (er ist der Cousin von Josef Muxel) – und andere Lecher auch nicht. Michael Manhart distanziert sich gar von Gerüchten, die Skilifte Lech würden auch ein Wörtchen mitreden: „Man wirft uns immer vor, wir hätten überall unsere Finger drin. Das stimmt überhaupt nicht. Ich lege Wert darauf, dass die Skilifte Lech beim Schlössle in keinster Weise involviert sind und auch kein Interesse haben“, so Manhart. Etwas gesprächiger ist Vizebürgermeister Stefan Schneider, schließlich hat die Gemeinde ein Vorkaufsrecht: „Ja, das Vorkaufsrecht existiert und wir haben den Auftrag der Gemeindevertretung, dieses Vorkaufsrecht wahrzunehmen.“ Daran habe sich nichts geändert, auch wenn die Preise „extrem hoch“ seien. Die Widmung (Bau-/Wohngebiet) sehe vor, dass entweder ein Hauptwohnsitz oder ein Gewerbebetrieb, also ein Hotel, betrieben werden muss. „Auf keinen Fall eine Ferienwohnung“, sagt der Vizebürgermeister. Da die Grundangelegenheit in einer nicht-öffentlichen Gemeindevertretungssitzung besprochen wurde, kann Schneider keine Auskünfte zu Preislimits der Gemeinde geben. Wahrscheinlich ist, dass beim aktuellen Preisniveau die Lecher Gemeinde kaum mithalten kann. Einer der Interessenten von außen ist Martin Zumtobel, der zuletzt mit der Aurelio-Transaktion aufhorchen ließ und den russischen Oligarchen Oleg Deripaska an den Arlberg brachte.

René Benko im Gespräch

Als weiterer Interessent wird der Tiroler Erfolgsinvestor René Benko (33) gehandelt, der in der Wiener Innenstadt Projekte umsetzt und in Innsbruck das Kaufhaus Tyrol (Investitionsvolumen 155 Mill. Euro) geschaffen hat. „Ich bin gerne in Lech“, sagt René Benko, den die VN am Handy erwischten. „Es gibt immer wieder Gerüchte um mich“, stapelt der Jung-Tycoon tief. Zum Schlössle-Projekt möchte er jedoch nichts sagen, er bitte um Verständnis. Natürlich. Hartnäckig halten sich aber die Gerüchte, Benko sei nah am Gewinn des Millionen-Pokers. Die Entscheidung soll spätestens bis Mai fallen.

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