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Hohenems grüßt in 21 Sprachen, aber Türkisch und Schweizerdeutsch fehlen

©VOL.AT/Rauch
Hohenems will sich weltoffen präsentieren und hat neue Willkommensschilder aufstellen lassen. Der beauftragten Agentur ist dabei ein Schnitzer unterlaufen, dieser wird aber bereits korrigiert wie es auf VOL.AT-Anfrage heißt.
Willkommensschild für Hohenems
NEU

In 21 Sprachen grüßt die Grafenstadt Hohenems ihre Gäste. Neben den klassischen Weltsprachen wie Englisch, Spanisch und Französisch auch in Finnisch, Polnisch und Ungarisch. Kritische Beobachter vermissten jedoch eine in Vorarlberg doch recht häufig gesprochene Sprache: Türkisch.

EU-Sprachen als Leitrahmen

Das sorgte jetzt auch für Gesprächs- und Diskussionsstoff von türkischen Mitbürgern in Vorarlberg. Manche von ihnen fühlten sich daher von den neuen Schildern ignoriert und wandten sich mit dementsprechenden Rückfragen an das Rathaus der Grafenstadt. Tatsächlich sei eine Verkettung unglücklicher Umstände schuld: Eine deutsche Agentur wurde mit den neuen Grußschildern beauftragt. Ihr Auftrag war, Grußworte in den europäischen Sprachen zu formulieren und auf das Schild zu bringen. Diese orientierte sich dabei rein an den 21 Amtssprachen der EU-Nationen.

Community reagierte unerfreut

Nun ist es aber einmal so, dass die Türkei trotz jahrelanger Verhandlungen eben kein Mitglied der Europäischen Union ist. Daher wurde diese Sprache von der Agentur nicht berücksichtigt. Das gilt übrigens auch für zahlreiche weitere Sprachen und Dialekte, schließlich leben in Hohenems an die 100 Nationalitäten. Die türkischstämmige Community dürfte jedoch nach den deutschsprachigen Nationalitäten die größte von ihnen sein. Eine wie immer geartete böse Absicht habe es dabei auf jeden Fall nicht gegeben, versichert das Rathaus Hohenems auf VOL.AT-Anfrage.

“Merhaba” und “Gruezi”

Als sich dann Anfang der Woche die ersten Stimmen vonseiten der Moschee und türkischen Mitbürgern hörbar machten, reagierte man sofort. Vonseiten der Stadt versichert man, dass die Beschriftung die nächsten Tage entsprechend ergänzt wird. In der neuen Fassung wird jedoch noch auf eine weitere regionale Besonderheit Rücksicht genommen. Auch das schweizerische Grüezi wird im selben Atemzug übrigens ergänzt, dieses fehlt aus den gleichen Gründen wie “Merhaba”.

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