Hohe Inflation könnte Handels-KV-Abschluss kippen

Im Vorjahr einigten sich die Sozialpartner darauf, dass der Handels-KV-Abschluss für 2026 hinfällig wird und neu verhandelt werden muss, falls die Inflationsrate im Zeitraum von Oktober 2024 bis September 2025 3 Prozent oder mehr erreicht.
Handels-KV-Abschluss wegen hoher Inflation auf der Kippe
Die am Mittwoch veröffentlichte Inflationsschnellschätzung der Statistik Austria für September ergab 4 Prozent. Damit würde die rollierende Inflation der letzten zwölf Monate rund 3 Prozent betragen. Die finalen Inflationszahlen für September veröffentlicht die Statistik Austria aber erst am 17. Oktober. Dann entscheiden die Sozialpartner über die weitere Vorgehensweise.
Gewerkschaft und Wirtschaftskammer hatten sich im Vorjahr auf eine gestaffelte Gehaltserhöhung für 2026 abhängig von der Inflation geeinigt. Konkret sah die Vereinbarung für den Handels-KV 2026 folgend aus: Bis zu einer rollierenden Inflation von 2,3 Prozent wären die Gehälter um 0,5 Prozent über der Inflationsrate angehoben worden. Bei einer Jahresinflation von 2,4 und 2,5 Prozent wären 0,4 Prozent aufgeschlagen worden. Bei 2,6 Prozent Teuerung hätte das Plus dann 0,3 Prozent betragen, bei 2,7 Prozent waren nur noch 0,2 Prozent über der Inflation vorgesehen und bei 2,8 Prozent lediglich 0,1 Prozent. Bei 2,9 Prozent Inflation wäre nur die Inflation abgegolten worden. Für einen rollierenden Verbraucherpreisanstieg von drei Prozent oder mehr hatten die Sozialpartner Neuverhandlungen vereinbart.
Der Handel beschäftigt in Österreich rund 450.000 Angestellte und Lehrlinge sowie 120.000 Arbeiterinnen und Arbeiter. Nach mehreren Jahren mit realen Umsatzrückgängen lief es im ersten Halbjahr etwas besser. "Es ist ein positives Signal, aber noch keine Trendwende. Es bleibt eine schwierige Situation", sagte kürzlich WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik. Er verwies auch auf den KV-Abschluss unter der Inflation bei den Metallern. Die Gewerkschaft GPA sieht aber keine Vorbildwirkung für andere Branchen. "Der Krisenabschluss in der Metallindustrie war ein Branchenspezifikum", so GPA-Chefin Barbara Teiber.
(APA/Red)
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