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„Höhen und Tiefen“

"Wir sind immer erreichbar, für alle, die uns erreichen wollen."
"Wir sind immer erreichbar, für alle, die uns erreichen wollen." ©Karin Lässer
Gudrun Niederhuber aus Großglobnitz im Waldviertel und Heinz Maurer vom Weißensee in Kärnten lernten sich auf der Rax/Semmering kennen. 
Diamantene Hochzeit

„Das erste Treffen war recht einprägsam“, erinnert sich das Paar. „Er stand da als Universitätsskilehrer und ich als Anfängerin“, lacht die Jubilarin. „Ich hab mir gedacht, a so a Depp, der meint, es ist schön, dass ich nicht Ski fahren kann.“ „Dabei war ich nur froh, dass sie noch nicht von einem anderen Skilehrer verdorben war“, ergänzt der Jubilar. Von da an sahen sie sich mehrmals täglich, verlobten sich zwei Monate später und starteten nach der standesamtlichen Vermählung im 3. Bezirk in Wien in der Kirche auf dem Leopoldsberg in die gemeinsame Zukunft. Es folgte ein dreitägiges Hochzeitsfest und eine Hochzeitsreise ins Blaue, die in Stainach-Irdning endete.

Kinderglück

Im 22. Bezirk erhielt das junge Paar erst eine Gemeindewohnung, als ihr Kind gesund geboren war. Gudrun bewies großes Talent in der Haushaltsführung, kümmerte sich um die Kindererziehung, verwöhnte ihren Mann und beschenkte die Verwandtschaft mit schönem Selbstgestricktem oder Stickereien. Durch die explosionsartige Familiengründung – innerhalb von einem Jahr und 20 Tagen drei Kinder, Ulrike und die Zwillinge Heinz und Gerald, und eineinhalb Jahre darauf noch „Nachzügler“ Günther – musste Heinz Maurer sein Studium an der Hochschule für Welthandel in Verdienst umwandeln. Über die Firma Olivetti war er von nun an betriebswirtschaftlich hauptsächlich in Industriefirmen tätig. Das letzte Jahrzehnte seines Berufslebens war er als Bilanzbuchhalter und Lohnverrechner in der Schweiz und ging 2000 mit 65 Jahren in Pension. 1966 war er IBM-Programmierer und 1971 Vortragender im Wifi Linz.

Umzug ins Ländle

Am 26. Juni 1972 zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Dornbirn-Hatlerdorf und seit fast 40 Jahren ist das Haus in Kastenlangen der Lebensmittelpunkt.

Als Blumenverkäuferin und viele Jahre Verkäuferin in der Schwanenbäckerei besserte Gudrun Maurer die Haushaltskasse auf. Als hervorragende Köchin ergänzt sie ihre in der Haushaltungsschule angefangene handgeschriebene Rezepte-Sammlung und vergrößert kontinuierlich ihre Kochbücher-Bibliothek, malt und zeichnet mit Begeisterung. Beide interessieren sich für Kultur.

Vielseitige Interessen

Viele Jahre war Skifahren ein Hobby des Paares, das Gudrun nach einer schweren Verletzung aufgeben musste. Stolz berichtet der Jubilar, dass er nach der Gipfelbesteigung auf dem Großglockner mit den Skiern bis zur Pasterze gefahren ist, was heute leider durch den Gletscherschwund nicht mehr möglich ist. Heinz Maurer lernte Geige, war mit dem Mozarteum in Bad Ischl, wo er auch gesungen hat. Die Oratorienvereinigung schätzt seine Bassstimme, der Chor trat auch bei den Bregenzer Festspielen auf.

Beim gemischten Chor Frohsinn Dornbirn mischte er ebenfalls kräftig mit. Für seine Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt vom Chorverband Auszeichnungen. Die vielen Uhus im Haus erinnern daran, dass er Kunst, Humor und Freundschaft im Kunstverein Schlaraffia pflegt.

Schicksalsschläge

„Trotz des Verlustes von zwei Kindern, die uns sehr fehlen, sind wir mit zwölf Enkeln und acht Urenkeln gesegnet. Aber das Leben geht weiter und solange wir geistig beweglich bleiben und uns unterhalten können, ist das Leben lebenswert. Mit unserem braunen Ford Fiesta machen wir gerne Ausflüge zwischen dem Bodensee und Vorarlbergs Bergen, bei denen Gertrud durch Gesten und Winken andere Fahrzeuginsassen erfreut. Meine Frau ist toll“, erklärt Heinz Maurer, „sie denkt und arbeitet schnell, sie ist bescheiden und immer hilfsbereit, sie liebt kleine Kinder und die Kinder lieben sie und ihr Humor bringt die Kleinen zum Lachen.“

„Wie wir unseren 60. Hochzeitstag feiern, wissen wir noch nicht genau, aber am liebsten fahren wir auf und davon ins Blaue, wie an unserem Hochzeitstag“, so das Jubelpaar.

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