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Hochwasser nähert sich Wien: Situation im Osten weiterhin kritisch

Hochwasser erreicht nun Wien - Pegel der Donau steigt noch an
Hochwasser erreicht nun Wien - Pegel der Donau steigt noch an ©Lukas Krummholz/ VIENNA.AT
Während Westösterreich bereits mit den Aufräumarbeiten nach den verheerenden Überschwemmungen beginnen konnten, bahnt sich das Hochwasser nun seinen Weg nach Wien.
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Die Situation in Wien, Ober- und Niederösterreich bleibt auch am Dienstag, den 4. Juni weiter durchaus kritisch. Nun bangten die Gemeinden, ob der teils aufgeweichte Hochwasserschutz ausreichen wird. In Wien waren die ersten Ausläufe zu spüren. Gastronomiebetriebe und Häfen in der Bundeshauptstadt waren bereits überflutet. In ganz Österreich standen 18.900 Feuerwehrkräfte sowie 1.000 Soldaten im Einsatz.

Dramatische Situation in in OÖ und NÖ

Besonders dramatisch war die Lage weiterhin in Ober- und Niederösterreich. In Niederösterreich haben Einsatzkräfte bis Dienstagvormittag 238 Menschen geborgen, sagte Franz Resperger vom Landeskommando . 177 Feuerwehren mit etwa 3.000 Mann standen im Hochwassereinsatz. Dabei waren auch acht Katastrophenhilfsdienstzüge aufgeboten. Die Donau in Niederösterreich sollte am Dienstag ihren Höchststand erreichen.

Einen “Hotspot” gab es seit den frühen Morgenstunden in der Gemeinde Mautern (Bezirk Krems). Dort war im Ortsteil Hundsheim vermutlich unter der Schutzwand Wasser eingedrungen, berichtete Matthias Fischer vom Landesfeuerwehrkommando. Dürnstein war nur mehr per Bahn und für Einsatzfahrzeuge erreichbar. Die Trinkwasserversorgung in der Gemeinde wurde wegen des Hochwassers außer Betrieb genommen. In Stein wurde von der Stadt Krems ein eigener Pegel eingerichtet, so Fischer. Bei einem Stand von 9,20 Metern würden Evakuierungen vorgenommen. In der Früh wurden 8,93 Meter gemessen.

Angespannte Situation im Osten

Auch in Oberösterreich hat sich die Hochwasserlage am Dienstag noch nicht entspannt. In Ottensheim (Bezirk Urfahr-Umgebung) gab es in der Nacht auf Dienstag Probleme mit dem Damm, die Lage sei aber unter Kontrolle, teilte das Landesfeuerwehrkommando mit. Zittern hieß es nach wie vor für die Bewohner von Perg und Grein (Bezirk Perg). Dort war der Pegelstand Dienstag früh immer noch steigend. Vor allem in Grein sei es eine Frage von Zentimetern, ob der Hochwasserschutz hält oder überschwappt wird, hieß es.

In Goldwörth (Bezirk Urfahr-Umgebung) spitzte sich die Lage in der Nacht ebenfalls zu. Hier wurden Häuser evakuiert. Diejenigen, die blieben, wurden über Hubschrauber oder Zillen versorgt. In Linz waren die Wasserstände in der Früh gleichbleibend, völlige Entwarnung wollten die Experten aber nicht geben. In Schärding, das besonders stark betroffen war, wurden am Dienstag allerdings sinkende Pegel verzeichnet.

Hochwasser: Feuerwehr im Dauereinsatz

Krisenstimmung herrschte auch im Bezirk Urfahr-Umgebung im Mühlviertel: In Walding retteten sich Menschen vor den Fluten auf Hausdächer. Im nahegelegenen Feldkirchen mussten zahlreiche Gebäude evakuiert werden. Laut Auskunft der Feuerwehr waren rund 200 Personen betroffen.

Katastrophale Zustände gab es weiterhin in der Gemeinde Ebensee (Bezirk Gmunden) im oberösterreichischen Salzkammergut. Zwar sank der Pegel des Traunsees, 50 Häuser standen jedoch noch immer unter Wasser, zwei Ortsteile waren komplett von der Außenwelt abgeschnitten, ganze Straßen wurden weggeschwemmt. In Uttendorf (Bezirk Braunau) musste wegen des Hochwasser die Geburt eines Mädchens im Rot-Kreuz-Wagen stattfinden. Das Rettungsfahrzeug kam aufgrund der Überflutungen zu langsam voran. Mutter und Kind sind wohlauf.

Hochwasser erreicht nun Wien

Während in den Bundesländern noch gegen die Wassermassen angekämpft wurde, bereitete sich am Dienstag Wien auf mögliche Überflutungen vor. Die Wiener Gewässerabteilung MA 45 rechnete damit, dass die Werte der Flut von 2002 in den nächsten 24 bis 48 Stunden überschritten werden. Die Häfen Lobau und Albern sowie die Copa Cagrana und die Sunken City an der Neuen Donau standen bereits unter Wasser.

Auch der Wiener Donaukanal trat zum Teil über die Ufer, etwa in einer A4-Unterführung stadteinwärts im Bereich der Stadionbrücke. Diese musste gesperrt werden.

Hilfe für die Opfer

Die Bundesregierung wird im Bedarfsfall die Mittel des Katastrophenfonds aufstocken, sollte dies in Folge des aktuellen Hochwassers notwendig sein. Der Katastrophenfonds sei “nicht limitiert” und könne aufgestockt werden, sagte Finanzministerin Maria Fekter (V) vor Beginn des Ministerrats. ”

Egal, wie viel Geld notwendig ist (…), es werden die Mittel zur Verfügung stehen”, sagte Bundeskanzler Werner Faymann (S) im Pressefoyer nach der Regierungssitzung. Man werde die Betroffenen nicht hängen lassen, ergänzte Vizekanzler Michael Spindelegger (V).

(Red./APA)

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