Rekordregen, Überschwemmungen, Verkehrschaos, zahlreiche Feuerwehreinsätze: Der vergangene Freitag hat das Land und insbesondere das Rheintal in Atem gehalten. Letztlich kam Vorarlberg mit einem blauen Auge davon, verletzt wurde niemand. Nun geht es an die Analyse dieses historischen Unwetterereignisses. „Beim Wasser handelt es sich einerseits um unseren größten Bodenschatz, den wir in Vorarlberg haben, aber auch das größte Gefahrenpotenzial“, sagt der zuständige Landesrat Christian Gantner. Er sprach von Spitzenwerten, wie sie in der Messgeschichte noch nicht vorgekommen sind.
Gantner gab zu bedenken: „Wir müssen damit rechnen, dass die Natur nicht zu hundert Prozent vorhergesagt werden kann.“ Umso wichtiger sei ein intakter, gut funktionierender Hochwasserschutz. Seit dem Jahrhundert-Hochwasser 2005, das sich am Dienstag zum 17. Mal jährte, seien rund 450 Millionen Euro investiert worden. Im Unterschied zu damals, als fast das ganze Landesgebiet betroffen war, handelte es sich heuer um ein kurzes Niederschlagsereignis. Es habe in einem begrenzten Gebiet und vor allem an kleinen Gewässern Hochwasser ausgelöst.
Gantner über die Situation in Altach:
Enorme Regenmengen
Im Rheintal fielen innerhalb von 24 Stunden gebietsweise 200 Liter Regen pro Quadratmeter, am Pfänder sogar 130 in drei Stunden. 2005 waren es innerhalb von fünf Tagen 300 Liter Regen pro Quadratmeter. Bis Samstagmittag musste die Feuerwehr zu mehr als 2000 Einsätzen ausrücken.
Hochwasserschutz
Was den Hochwasserschutz angeht verwies Gantner auf Hotspots wie Kennelbach, Wolfurt und Dornbirn. Viele Maßnahmen seien schon umgesetzt worden, es soll aber noch weiter investiert werden. Der Landesrat thematisierte etwa die Situation an der Dornbirner Ach, wo ein hundertjährliches Hochwasser gemessen wurde. „2005 hätte das ‚Land unter‘ und eine Katastrophe bedeutet.“ Diese blieb für die Stadt aus.
Diese Gründe verhinderten eine Katastrophe:
Gantner über die Warnungen vor dem Hochwasser
SMS-Warnsystem
Die Bundesregierung plant auch, dass die Menschen künftig mit einer automatischen Nachricht auf dem Smartphone vor extremen Unwettern gewarnt werden. Eine Verordnung zum Public Warning System ging am Wochenende in die vierwöchige Begutachtung. Gantner zufolge mahnt die Landeswarnzentrale schon länger ein solches Modell ein. „Wenn es rechtlich möglich ist, sind wir technisch sehr schnell in der Lage, das für Vorarlberg umzusetzen.“
Die ganze Sendung zum Nachsehen
(VOL.AT/VN)
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