Hochegger kam bei Telekom-Prozess in Erklärungsnot
Hochegger schilderte, wie ihn Gernot Schieszler im Jahr 2004 kontaktiert habe. Bei einem Akquisitionsprojekt in Osteuropa müssten 500.000 Euro als “Prämie” bezahlt werden, dies gehe aber wegen “Unvereinbarkeit” nicht über die Telekom-Buchhaltung. Der Telekom-Vorstand habe ihn Schieszler damit beauftragt, das zu organisieren. Hochegger war zur “Hilfe” für seinen wichtigsten Kunden bereit.
Er erhielt von der Telekom formell einen Auftrag über 1,5 Mio. Euro, wovon er 500.000 Euro entnehmen und wieder an die Telekom zurückgeben sollte. An zwei Bargeldübergaben im Jahr 2004 könne er sich erinnern. Bei der ersten habe er die Hypo Vorarlberg kontaktiert, wo seine Valora AG damals ein Konto hatte. “Ich rief dort an, ich brauche 250.000 oder 300.000 Euro”. Das Geld habe er in Paketen zu je 50.000 Euro erhalten. “Ich ging dann mit mulmigem Gefühl über den Stephansplatz, hoffentlich überfällt mich niemand”. In seiner Wohnung in der Seilergasse habe er dann Schieszler und dem mitangeklagten Josef Trimmel das Geld gegeben.
Formell rechnete Hochegger eine Studie mit der Telekom ab – das war jedoch nur ein Scheingeschäft. “Die Studie war, um für das Projekt einen Titel zu haben und es zu verschleiern”, gestand er ein.
2008 sei Schieszler wieder zu ihm gekommen, die Telekom habe “eine große Bitte”: Es seien noch Aufträge an den Investment-Broker Wanovits ausständig, ob er diese nicht übernehmen könne. Laut Hochegger hat er auch diesmal seinem guten Kunden Telekom diese Bitte erfüllt. Infolgedessen erhielt Wanovits laut bisheriger Aussagen insgesamt 390.000 Euro – die zweite Geldtranche für die Kursmanipulation 2004.
Hochegger sagte außerdem, dass er von der Rolle Wanovits’ erst im Jahr 2008 erfahren habe. Bei den Geldübergaben im Jahr 2004 habe er nicht gewusst, dass das von ihm für die Telekom generierte Bargeld eigentlich für Wanovits bestimmt war, sondern an die “Prämie” für einen Kauf in Osteuropa geglaubt.
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