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Hochbetrieb auf dem See steht bevor

Deutsches Polizeiboot "zu Gast" auf der Werft.
Deutsches Polizeiboot "zu Gast" auf der Werft. ©FOTOS: STRAUSS

Freizeitkapitäne haben es heuer offenbar nicht so eilig mit dem Auswassern – Ein Bericht von PETER STRAUSS:

Fußach. Noch sei es nicht besonders “stressig”, meint Jürgen Schneider auf der Fußacher Werft, wo es die Freizeitkapitäne heuer offenbar nicht sonderlich eilig haben, ihre Boote an Land zu hieven. “Vielleicht”, so mutmaßt Schneider, “haben manche noch auf einen goldenen Spätherbst gesetzt.” Und in der Tat konnten in den vergangenen Tagen etliche Segler auf dem herbstlichen See ihre Segel setzen. Dann werde sich das Auswassern für viele eben ein wenig zeitlich verschieben, der Hochbetrieb stehe sicher noch an, so Schneider, dem die Arbeit natürlich nicht ausgeht. So wartet beispielsweise ein deutsches Polizeiboot im Trockenen auf einen umfassenden Check.

Auch andere “Bewegung”

Nicht nur die Freizeitskipper lassen sich Zeit, auch um die “Österreich” ist es (noch) ruhig. Zur Erinnerung: Wie die VN exklusiv berichteten, soll sich “noch heuer” entscheiden, was mit der “Österreich” geschehen soll. Das älteste Motorschiff auf dem See wurde im Sommer “vermessen” und wenn das Ergebnis dieser umfassenden Untersuchung auf dem Tisch liegt, wollen die Vorarlberg Lines entscheiden, ob das Schiff verschrottet oder modernisiert und weiter in Dienst bleiben soll. In diese Diskussion ist Bewegung geraten, in Leserbriefen und Statements haben sich Schifffahrtsfreunde zu Wort gemeldet, denen die 1928 gebaute “Österreich” ein Anliegen ist. Kommende Woche wird – die VN berichteten – eine Gruppe von Nostalgiefans um Peter Buschmann mit Interessierten über das Schicksal der “Österreich” diskutieren. Am 22. Oktober sind alle “Österreich-Fans” zu einem ersten Kontaktabend in den “Werbenhof” eingeladen.

“Baden” bleibt auf Kurs

Und die Freunde der “Österreich” verweisen auf das Beispiel der nicht viel jüngeren “Baden”, die bei den Bodensee Schifffahrtsbetrieben (BSB) ebenfalls auf der “Verschrottungsliste” stand, jetzt aber weiter im Dienst bleiben soll. Erst am Wochenende hat BSB-Chef Jörg Handreke gegenüber den VN erneut bestätigt, dass die “Baden” in Betrieb bleibt. Man werde, so Handreke, das Schiff angesichts des vergleichsweise hohen Treibstoffverbrauchs nach Möglichkeit nur noch auf kurzen Strecken einsetzen und vorerst auch auf eine Generalsanierung verzichten. Stattdessen würden nur dringend notwendige Arbeiten vorgenommen, die sich wirtschaftlich vertreten lassen. Langfristig sei über das Schiff noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Eine Position, mit der sich die Fans der “Österreich” als Zwischenlösung wohl auch anfreunden würden. “Wichtig ist”, so Peter Buschmann, “dass man sich die Option offen hält und die ,Österreich nicht unwiederbringlich zerstört.”

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