Hitze im Auto- Kinder stark gefährdet
Endlich ist der Sommer da. In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen im Schatten die 30 Grad-Marke übersteigen. In parkenden Autos wird es damit besonders in der prallen Sonne sehr heiß. Lufttemperaturen um die 55 Grad Celsius können leicht erreicht werden. “Immer wieder kommt es vor, dass Kinder in brütend heißen Autos kurz allein gelassen oder sogar ‘vergessen’ werden. Das bedeutet akute Lebensgefahr”, warnt ÖAMTC-Verkehrssicherheitsexpertin Marion Seidenberger. “Ein paar Minuten im abgestellten Fahrzeug bei Hitze reichen aus, um ein Kleinkind oder Baby kollabieren zu lassen.” Erst vergangene Woche ereignete sich so ein tragischer Fall in Frankreich. Ein 16 Monate altes Mädchen wurde in einem heißen Auto zurückgelassen und verstarb. “Erziehungsberechtigte sind auch dafür verantwortlich, dass Kinder im abgestellten Auto keiner Gefahr ausgesetzt werden”, sagt Seidenberger.
Unter großer Hitze leiden Kinder ganz besonders. Die ÖAMTC-Expertin kennt einige Gegenmaßnahmen, die das Autofahren im Sommer für die Kleinen erträglicher machen:
* Mit der richtigen Bekleidung kann man Kindern Autofahrten angenehmer gestalten. Während der Fahrt sollte man sie im Sommer leicht und mit dünner Baumwollkleidung anziehen, denn die Polsterung und etwaige Sicherungspolster vor dem Bauch lassen das Kind ohnehin früher schwitzen als die erwachsenen Autoinsassen. Trotzdem müssen auch bei Hitze die Gurte gut festgezogen werden.
* Unbedingt genügend Getränke für Kinder an Bord haben.
* Gegen direkte Sonnenbestrahlung von der Seite helfen Abschattungen mit Saugknöpfen für die Scheibe. Wichtig: Die hinteren Fenster geschlossen halten und auch Lüftungsdüsen nicht direkt auf den Körper richten, sonst hat man rasch eine Erkältung.
* Wird das Kind unruhig, ist das meist ein Zeichen dafür, dass es Zeit wird, eine Pause einzulegen.
Auf dem heißen Stuhl
“Dunkle Kunststoffbezüge von Kindersitzen können bis zu 70 Grad heiß werden, wenn die Sonne direkt in das geparkte Auto brennt”, warnt auch ÖAMTC-Techniker Thomas Stix. “Aus diesem Grund sollte man versuchen, für das Fahrzeug immer einen schattigen Parkplatz zu finden.” Wenn das nicht gelingt, dann zumindest ein helles Tuch über den Sitz legen, damit er nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Ist das Tuch auch noch angefeuchtet, verbessert das den Kühleffekt zusätzlich.
Der Tipp des ÖAMTC-Experten für den Kindersitzkauf: Der Stoffbezug des Sitzes sollte über den gesamten Sitzbereich gehen. “So muss das Kind nicht direkt auf Plastikteilen sitzen, die sich viel leichter und schneller erhitzen. Auch helle Sitzbezüge erwärmen sich nicht so rasch.” Vor selbstgebastelten Schonbezügen warnt der ÖAMTC-Techniker, weil jede kleine Veränderung die Sicherheit des Kindes beeinträchtigt (weniger Halt, falsche Gurtführung).
Auch Tiere nicht im Auto zurücklassen
Ein “Brutkasten” kann binnen kurzer Zeit auch zur tödlichen Gefahr für einen darin eingeschlossenen Hund werden. “Bei Hitze nie ein Tier im Auto zurücklassen”, warnt ÖAMTC-Expertin Seidenberger. “Und auch bei längeren Autofahrten sollte man unbedingt für den Hund Trinkwasser bereithalten.”
Der Appell der ÖAMTC-Expertin: “Wer ein Kind oder ein Tier bei brütender Hitze in einem fremden Auto entdeckt, muss Zivilcourage beweisen und handeln: Umfeld abchecken, Kennzeichen ausrufen lassen – beispielsweise bei Supermärkten – und im Zweifelsfall die Exekutive verständigen.”
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