Hirscher-Comeback: Hermann Maier äußert sich kritisch

Aufsehen schon vor dem Saisonsstart

Marcel Hirscher kehrt auf die Piste zurück, und kurz vor Saisonstart sorgt dieses Thema für Aufsehen. Skilegende Hermann Maier hat dazu eine klare Meinung und äußert sich kritisch, sieht aber auch Potenzial in Hirschers Rückkehr. Die Ankündigung von Hirschers Comeback, zwei Wochen vor dem Beginn der Skisaison, sorgt für zahlreiche Schlagzeilen. Doch einer der erfolgreichsten Skifahrer Österreichs, Hermann Maier (51), zeigt wenig Verständnis für das, was um Hirscher inszeniert wird. Gegenüber dem „Kurier“ meint er: „Es wirkt alles so, als käme er gerade von einer schweren Verletzung zurück.“ Maier, der selbst 54 Weltcuprennen gewann und bei den Olympischen Spielen zweimal sowie bei Weltmeisterschaften dreimal Gold holte, ist skeptisch.

Maier stört nicht nur die mediale Aufmerksamkeit rund um Hirscher, sondern auch, dass der Fokus kaum auf den aktuellen österreichischen Athleten liegt – trotz der bevorstehenden Heim-Weltmeisterschaft im kommenden Winter. Der Verband räume Hirscher, der nun für die Niederlande an den Start geht, die ganze Bühne ein, kritisiert er.

Skepsis gegenüber Hirschers Aussagen

Maier findet zudem, dass Hirschers Aussagen nicht immer ernst genommen werden sollten. Vor allem seine scheinbare Tiefstapelei steht für Maier zur Diskussion. Hirscher hatte kürzlich angemerkt, dass ihm noch vier Sekunden auf die Top 15 fehlen würden. „Das kauft ihm doch keiner ab“, stellt Maier klar.

Hirscher als ernstzunehmender Herausforderer?

Trotz seiner Kritik traut Maier Hirscher einiges zu. Er ist überzeugt, dass Hirscher von Beginn an um die vorderen Plätze mitfahren wird. Maier sieht in ihm sogar einen potenziellen Gegner für Marco Odermatt (27) im Kampf um die große Kristallkugel. „Wenn Odermatt so fährt wie in den letzten Jahren, ist er kaum zu schlagen“, sagt Maier, fügt aber hinzu: „Doch er darf sich keine Fehler erlauben.“

Jagd auf Stenmarks Rekord?

Darüber hinaus hält Maier es für möglich, dass Hirscher sogar den Rekord der meisten Weltcupsiege bei den Herren angreifen könnte. Der Schwede Ingemar Stenmark (68) hält diesen Rekord mit 87 Siegen. Hirscher fehlen allerdings noch 20 Siege, was in einer einzigen Saison kaum realisierbar ist. Da Hirscher ausschließlich in den technischen Disziplinen starten wird, hat er nur in neun Riesenslaloms und zwölf Slaloms die Chance auf Siege. Maier betont daher, dass das Comeback länger als eine Saison dauern müsste, wenn Hirscher den Rekord wirklich anpeilt. Hirscher selbst hat jedoch klargemacht, dass seine Rückkehr zunächst nur für eine Saison geplant ist.

(VOL.AT)