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Hinschauen lohnt sich

Die Botschaft des Experten war deutlich. „Hinschauen lohnt sich!“, betonte Primar Robert Strohal, Leiter der Dermatologie im Landeskrankenhaus Feldkirch.

Denn die Haut ist das einzige Organ, an dem Veränderungen frühzeitig zu bemerken sind. Im äußersten Fall, etwa beim bösartigen Hautkrebs, kann die Selbstkontrolle lebensrettend sein. Aber nicht nur deshalb legte der Arzt den fast 500 MedKonkret-Besuchern im Montforthaus ans Herz, aufmerksam zu sein. Hauterkrankungen zeigen sich, und das Offensichtliche drängt den Menschen in den Hintergrund. „Andere sehen dann nur noch die Haut“, erklärte Strohal. Und je nach Krankheit führt das oft zu Ablehnung und Ausgrenzung. Er hatte zum eigentlichen Thema, der Hautalterung, aber auch gute Nachrichten. Schließlich sind 80 Prozent der Hautalterung äußeren Einflüssen zuzuschreiben. Und dagegen lässt sich etwas tun.

Gefährliches Sonnenlicht
Die größte Rolle in diesem Zusammenhang spielt das Sonnenlicht. „Nach nur einer halben Stunde Sonnenbaden ohne Schutz sterben die Hornzellen in der Oberhaut ab“, verdeutlichte Robert Strohal. Die Folgen sind chronische Hautschäden, Pigmentstörungen und Hautkrebs. Das Melanom zählt zu den aggressivsten Tumoren überhaupt, weil es sehr rasch im Körper streut. Im Frühstadium ist eine Heilung möglich, zu spät entdeckt, wird die Therapie schwierig. Allein im vergangenen Jahr flossen über eine Million Euro in die Behandlung von Melanomen. Ein anderes Übel ist der helle Hautkrebs, der überall dort auf der Haut entstehen kann, wo die Sonne hinkommt: Glatze, Gesicht, Arme. Aber: „Erkannt, operiert, erledigt“, brachte es Strohal kurz und knackig auf den Punkt. Gleichzeitig verwies er auf die Notwendigkeit der Selbstbeobachtung. „Klein, rund, einfärbig: Dann ist ein Muttermal zu 99,9 Prozent harmlos.“ Unklare Hautzeichen gehören hingegen abgeklärt. In jedem Fall gilt: Ausreichender Sonnenschutz ist ein Muss.

Es gibt jedoch auch harmlose Alterszeichen. Dazu zählen etwa Blutschwämme (Angiome) und Alterswarzen. Letztere lassen sich aber gut entfernen. Weitere häufige Hauterkrankungen im Alter sind Krätze, Gürtelrose, blasenbildende Erkrankungen sowie chronische Wunden. Diese entwickeln sich hauptsächlich als Folge von Krampfadern, Diabetes und Durchblutungsstörungen. In Vorarlberg gibt es laut Strohal rund 28.000 Betroffene, aber nur 4 von 10 erhalten die richtige Therapie. „Zur Wundversorgung braucht es Spezialwissen und eine Spezialbehandlung“, sagte der Dermatologe und verwies auf die Spezialambulanz im Landeskrankenhaus Feldkirch, wo diese Expertise besteht.

Dass die Haut innerlich altert, ist dem Mangel an Sexualhormonen geschuldet. Kollagen- und Fettproduktion gehen zurück, die Haut wird trocken, es bilden sich Falten. Aber: „Leben Sie nicht mit trockener Haut“, richtete Robert Strohal einen leidenschaftlichen Appell an die Zuhörer und untermauerte diesen mit einschlägigen Bildern. Dazu kommt, dass der durch die Trockenheit verursachte Juckreiz eine hohe Infektionsgefahr birgt. „Die alterende Haut braucht eine milde, rückfettende Pflege“, fasste Strohal zusammen. Das stärkt die Abwehrfunktion, schützt vor Verletzungen und bringt auch kosmetische Verbesserungen. Um die richtige Pflege zu finden, riet er zu kompetenter Beratung.

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