Hilfestellung geben in allen Lebenslagen

Wenn das nicht gleich eine zusätzliche Motivation für die neue Chefin im Standesamt Bludenz, Manuela Müller, ist: Der aktuellen Statistik zufolge ist die Zahl der standesamtlichen Eheschließungen in Vorarlberg entgegen dem Österreichtrend zuletzt wieder gestiegen. „Natürlich freut es mich gleichsam von Berufs wegen, dass Heiraten hierzulande offenbar wieder mehr gefragt ist“, schmunzelt die 30-jährige „Ehestifterin“, die seit einer Woche auch die erste Abteilungsleiterin im Amt der Stadt Bludenz ist. Seit zweieinhalb Jahren ist Manuela Müller mittlerweile als Standesbeamtin tätig. „Nach zehn Berufsjahren im Bankwesen und einem Au-Pair-Jahr in den USA habe ich eine neue Herausforderung gesucht“, bekräftigt die selbstbewusste junge Frau. Den Wechsel in ein völlig neues Metier hat sie bislang keine Sekunde bereut.

Direkter Kontakt

In Grundlehrgängen hat sich Manuela Müller akribisch in ihren neuen Job hineingearbeitet. „Und ich hatte in meinem Vorgänger Josef Seidl, der jetzt in Pension ist, einen ausgezeichneten Lehrmeister“, unterstreicht die Standesbeamtin. Der tägliche Umgang mit Menschen in allen Lebenssituation ist das, was Manuela Müller an ihrem Beruf so schätzt. „Jeder Mensch ist irgendwann mit dem Standesamt konfrontiert.“ Aktiv werden Standesbeamte immer dann, wenn sich der Familienstand eines Bürgers ändert – also nicht nur bei Eheschließungen, sondern auch bei Geburten, Auflösungen von Ehen und Sterbefällen. „Dazu gilt es, gerade wenn es um Beurkundungen geht, in vielen Rechtsgebieten fit zu sein“, erzählt die Standesbeamtin und spricht hierbei das Namens-, Familien-, Personenstands-, Staatsangehörigkeits- und das internationale Privatrecht an. Die angenehmste Aufgabe ist indes Brautleuten das Ja-Wort abzunehmen. Knapp 90 Paare haben sich das gegenüber Manuela Müller schon getraut. „Es ist immer ein ganz spezieller Moment, bei dem nicht nur die Brautleute eine gewisse Anspannung verspüren“, gibt die Standesbeamtin zu.