"Hier besteht Verbrennungsgefahr!" – Eltern warnen vor gefährlichem Kinderbereich im Strandbad Bregenz

Trotz Millionen-Investition ist der frisch sanierte Kinderbereich im Strandbad Bregenz umstritten. Glühend heißer Boden, fehlender Sonnenschutz und gefährlich erhitzte Rutschen wecken bei besorgten Eltern Zweifel. VOL.AT hat mit betroffenen Müttern, die das Strandbad besuchen, gesprochen – und nachgehakt, wie sicher das Spielen für Kinder hier wirklich ist.
"Hier besteht Verbrennungsgefahr!"
Ein zentraler Kritikpunkt ist die defekte Beschattung über dem Babybecken. Gerade an heißen Sommertagen sei dies problematisch, da Kleinkinder dort der direkten Sonne ausgesetzt seien.

"Für ein neu modernisiertes Strandbad darf man erwarten, dass der Kinderbereich nicht nur attraktiv, sondern auch sicher gestaltet ist", schreibt eine Leserin. Ein funktionierender Sonnenschutz und hitzebeständige oder beschattete Flächen sollten ihrer Meinung nach selbstverständlich sein.

Auch der Bodenbelag im Übergangsbereich zwischen Babybecken und Spielbereich steht in der Kritik. Der dunkelblaue Kunststoffboden heize sich bei direkter Sonneneinstrahlung extrem auf. "Hier besteht Verbrennungsgefahr!", betont die besorgte Leserin.
Eine Mutter berichtet gegenüber VOL.AT: "Der Boden ist wirklich sehr heiß. Bei unserem letzten Strandbad-Tag mussten die Kinder entweder mit Schuhen darüberlaufen oder wir mussten sie über den heißen Boden tragen."

Nicht alle Eltern äußern sich gleich alarmiert. Eine andere Mutter relativiert die Situation ein wenig: "Der Boden ist schon heiß, aber Verbrennungsgefahr wäre übertrieben", meint sie. Dennoch gibt auch sie zu bedenken, dass es bei über 30 Grad durchaus problematisch werden könne.
Beschattung nicht ausreichend: "Das ist für Kinder sehr gefährlich"
Ein weiteres Problem betrifft die neuen Rutschen beim Kinderspielplatz. Je nach Tageszeit liegen sie ungeschützt in der Sonne. "Das ist für Kinder sehr gefährlich", meint die Lesereporterin.

Eine andere Mutter erzählt: "Beim letzten Strandbad-Besuch konnten meine Kinder gar nicht rutschen, weil das Plastik einfach zu heiß wurde."
Die bunten Kunststoff-Rutschen sind leicht, langlebig und unempfindlich gegen Wasser und UV-Strahlung – haben aber einen Nachteil: Sie können sich bei starker Sonneneinstrahlung massiv aufheizen, besonders in dunklen Farben wie Blau oder Rot.
Darum betont auch diese Mutter, dass es bei den Rutschen an ausreichender Beschattung fehle.
Das sagt das Strandbad Bregenz
Betriebsleiter Alexander Fritz sieht die Situation differenzierter. Zur Beschattung erklärt er, dass es in den vergangenen 45 Jahren – und vermutlich noch länger – überhaupt keine gegeben habe. Man habe nun ein sogenanntes Tarnnetz installiert, das sich bereits am Spielplatz bewährt habe. "Das hat zwar nicht denselben UV-Effekt wie ein Sonnensegel, nimmt aber die direkte Sonneneinstrahlung und dementsprechend die Hitze weg", betont Fritz. Sonnensegel seien aufgrund der plötzlich auftretenden Winde am See keine dauerhafte Lösung – sie würden regelmäßig kaputtgehen und zudem durch Hitzestau unter dem dichten Material unangenehm heiß werden.
Auch beim kritisierten Bodenbelag zeigt sich der Betriebsleiter überzeugt: Der Tartanbelag sei ideal für diesen Bereich, da er dämpfend wirke, rutschfest sei und Verletzungen beim Stolpern vorbeuge. Zwar würden sich alle Materialien bei direkter Sonneneinstrahlung aufheizen, doch um sich zu verbrennen, "müsste man schon längere Zeit inklusive Schmerzen dort stehen bleiben".
Ähnlich sei es beim Edelstahlbecken. Hier verweist Fritz darauf, dass durch den Sonnenverlauf immer ein gewisser Bereich der Einstrahlung ausgesetzt sei. Edelstahl sei in Freibädern trotz der Hitzeentwicklung im Trockenzustand "aufgrund der unzähligen Vorteile nicht zu ersetzen". Trockene Flächen könnten zwar unangenehm heiß werden, doch eine Verbrennung sei auch hier erst bei langem Hautkontakt möglich – was laut Fritz durch das natürliche Schmerzempfinden vermieden werde. Edelstahlteile im Wasser selbst würden sich hingegen kaum über die Lufttemperatur hinaus erwärmen.
(VOL.AT)
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