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Hickhack um Grabserbahn

Tschagguns - Aus für Einer-Sessellift löst eine heftige Kontroverse in Tschagguns aus. Die Gesellschafter wurden niemals richtig in den Entscheidungsprozess eingebunden.

Mitten im Wettlauf gegen die Zeit um eine Nachfolge-Seilbahnanlage für den veraltete Grabserlift, der im Frühjahr 2008 infolge auslaufender Konzession nicht weiter betrieben werden wird, und aller Voraussicht nach abgebrochen werden muss, gerät der Gemeindechef von Tschagguns, Herbert Bitschnau, ins Kreuzfeuer der Kritik.

Schimpfrede

Ausgerechnet sein Vorgänger, Altbürgermeister Guntram Bitschnau, erhebt schwere Vorwürfe, spricht von Versäumnissen und massiver Fehleinschätzung im Zusammenhang mit dem absehbaren Aus für die Grabserbahn. „Dass wir jetzt in Tschagguns vor der Situation stehen, künftig womöglich gar keine Aufstiegshilfe nach Grabs mehr zu haben, hat der Bürgermeister zu verantworten“, wettert der Ex-Gemeindechef und Gesellschafter der Grabserbahn. „Die Gesellschafter wurden seit 2005 nie wirklich in den Entscheidungsprozess über mögliche Lift-Projekte einbezogen.“ Man hätte schon genau prüfen müssen, ob der bestehende Einer-Sessellift nicht doch durch gemeinsame Anstrengungen zu retten wäre.

Verfahrene Situation

„Stattdessen hat sich der Bürgermeister als Geschäftsführer der Grabserbahn nur auf eine mindestens vier Millionen Euro teure neue Gruppenbahn mit Gondeln versteift“, verurteilt Guntram Bitschnau die seiner Meinung nach „eigenmächtige Vorgehensweise, die demokratische Gepflogenheiten völlig außer Acht“ lasse. Im Interesse der Gemeinde Tschagguns sei in der jetzigen völlig verfahrenen Situation das Gebot der Stunde: Gemeinsam zurück an den Start.

Der so gescholtene Bürgermeister Herbert Bitschnau räumte gestern gegenüber den „VN“ ein, die Gesellschafter-Versammlung tatsächlich verspätet einberufen zu haben.

„In die Zukunft planen“

„Die Begründung dafür ist, dass ich ein greifbares Ergebnis für ein neues Seilbahnprojekt bieten wollte.“ Der Gemeindechef verweist ansonsten auf Expertenaussagen, denen zufolge nicht ein eventuell modernisierter Einer-Sessellift, sondern eine wettersichere Ausflugs-Seilbahn betriebswirtschaftlich das Beste ist. „Wir müssen bei der touristischen Infrastruktur einfach in die Zukunft planen“, verdeutlicht der Bürgermeister.

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