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Hexen, Zauberer und Zahnbrecher

Großen Wissensdurst hatten die Kinder zum Thema Zauberei
Großen Wissensdurst hatten die Kinder zum Thema Zauberei ©Henning Heilmann
In der Reihe „Freitag um 5“ begeisterte eine Kinderführung unter dem Titel „Zauberei, Aberglaube und Magie“ durch Feldkirch. Die Kinder begaben sich an verschiedenen Stationen auf Entdeckungsreise und tauchten tief ins spannende Mittelalter ein.
Freitag um 5 - Zauberei und Aberglaube in Feldkirch

FELDKIRCH Wo heute Hexen nicht mal an Fasching für Furcht und Schrecken sorgen, herrschte einst tiefer Aberglaube über Hexerei, Zauberei und magische Kräfte. In der Reihe „Freitag um 5“ begab sich jüngst eine Gruppe tapferer Kinder auf Spurensuche. Markus Pastella tauchte mit den kleinen Detektiven tief ins finsterste Mittelalter der Montfortstadt ein und beantwortete die vielen neugierigen Fragen der Kinder.

Mutig begaben sich die Kinder an schaurige Schauplätze des Mittelalters und lernten viel über das damalige Weltbild im Widerstreit mit dem aufkommenden Humanismus. Die erste Station war die am Domplatz zu Ehren von Rheticus installierte Sonnenuhr.
Der Renaissance-Mathematiker Georg Joachim Rheticus, dessen Vater 1528 wegen Hexerei hingerichtet wurde, war einer der großen Söhne der Montfortstadt Feldkirch.
Er trug maßgeblich dazu bei, dass die Schriften von Kopernikus verlegt wurden, und ebenso entwickelte er eine Sonnenuhr, mit der sich sogar das Datum bestimmen ließ. Zu seinen Ehren wurde 2009 auf dem Domplatz eine Sonnenuhr installiert. Die Kinder erfuhren, dass die heutige Sicht des Weltalls und der Planeten im Mittelalter noch aufs Schärfste verfolgt wurde und wie eine Sonnenuhr genau funktioniert.

Glocken und Gewitter

Die nächste Station war der Katzenturm, wo die gespannt lauschenden Kinder allerhand über das Glockenläuten erfuhren. Im Mittelalter wurde bei Gewittern geläutet, weil man glaubte, der Klang der geweihten Glocken breche Blitze. Die Katzenturmglocke hat ein Gewicht von rund achteinhalb Tonnen. Am Freitag um drei wird die Glocke geläutet. Weiter begaben sich die Kinder in die Marktgasse, wo sie allerhand über das damalige Leben auf dem Markt erfuhren. Neben allerlei Vieh belebten selbsternannte Zauberer und Seilkünstler ebenso das Geschehen wie die „ Zahnbrecher“, die als Wanderheiler auf den Marktplätzen Zähne zogen – damals der einzige Ausweg bei Zahnweh.

Hexen und Klushunde

Richtig gespenstisch war die Stimmung am Diebsturm, wo 1645 Maria Reinbergerin als letzte Hexe hingerichtet wurde, weil sie einen Pakt mit dem Teufel geschlossen habe. Furchterregend war auch die Schilderung von Klushunden mit ihren glühenden Augen. Wieder an anderer Stelle lernten die Kinder zum Abschluss der Führung, woher die Zaubersprüche „Hokuspokus fidibus“ und „Simsalabim“ ihren Ursprung haben. HE

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