Herr über 40 Zuggarnituren

Modelleisenbahnbau ist für Karl Malin mehr als nur ein Kinderspielzeug.
AMP Auf seinen Schienen bewegen sich mit Ausnahme von zwei “Gästen”(DB und SBB) ausschließlich Zugmaschinenmodelle, die bei den Österreichischen Bundesbahnen im öffentlichen Verkehrsnetz im Einsatz sind oder waren, die Silhouetten sind der heimischen Landschaft nachempfunden, die Züge verkehren nach Fahrplan über Computer gesteuert. Karl Malin macht in seiner Eisenbahnstube den ÖBB Konkurrenz. Trotz Personalunion als Generaldirektor, Fahrdienstleiter, Schaffner, Kontrollor und Verschubassistent halten sich Verspätungen sich in Grenzen, schreiten die Bauarbeiten zügig voran und das Defizit fehlt nicht – wie beim Staat – in der Haushaltskasse. Dass es trotzdem hin und wieder -wie im öffentlichen Zugverkehr – zu unvorhergesehenen Zwischenfällen kommen kann, zeigt sich auch bei Karl Malins technischem Wunderwerkel. Wenn sich nämlich der Computer “aufhängt”, ist Stillstand angesagt.
Mehr als nur Hobby
Angefangen mit dem Modelleisenbahnbau hat der pensionierte Hauptschul-Direktor schon während seiner Aktivzeit. Da konnte er sich dann am Abend oder am Wochenende auch schon mal in sein “Maschinenzimmer” zurückziehen und vom Alltagsstress abschalten. Als gelernter Physiker war Karl Malin an der Technik immer schon interessiert und von den Möglichkeiten fasziniert. Und so baute er vor 25 Jahren in seinem Satteinser Eigenheim an der Burghalde seine erste Modelleisenbahnanlage auf. Als dann die Kinder erwachsen und ausgezogen waren, gab es mehr Platz im Haus und seit zehn Jahren gibt es nun ein geräumiges “Eisenbahnwohnzimmer” in dem die 40 Zuggarnituren auf verschiedenen Etagen verkehren, Steigungen überwinden, Bahnhöfe anfahren, in der Remise abgestellt werden oder an Haltesignalen auf ihr Freifahrtzeichen warten.
Live-Charakter
Der Zugverkehr auf Malins Modelleisenbahnstrecken hat absolut Live-Charakter. Da “stampft” die Dampfmaschine los, das Achsenrattern auf den Geleisen ist hörbar, die Bahnhofsprecherin meldet sich mit “Bitte einsteigen, Zug fährt ab”, der Railjet pfeift, die Warnsignale bei den Bahnübergängen blinken und geben akustische Warnsignale: da hat sich der Techniker offensichtlich voll ausgelebt und genießt den “Verkehrslärm” von seinem “Fahrstuhl” aus. Seit seiner Pensionierung von Karl Malin kann es schon mal vorkommen, dass er zwei, drei Tage hintereinander an seiner Anlage bastelt. Und bis wann ist sie ganz fertig? “Wahrscheinlich nie, weil ich immer wieder etwas ändere. Quasi eine Dauerbaustelle”, lacht der Herr über 40 Zuggarnituren und gibt seinen Zügen freie Fahrt.
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