AA

Herr Bischof, warum eigentlich?

FAQ – Die Firmlinge fragten nach
FAQ – Die Firmlinge fragten nach ©Junge Kirche Vorarlberg/Peter
FAQ – Die Firmlinge fragen nach.  Was denkt der Bischof über den Zölibat, wieso gibt es den Kirchenbeitrag und warum, um Himmels Willen, geht man als junge Frau ins Kloster?

Über 200 Firmlinge trafen sich am Montagabend im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast mit zehn verschiedenen Persönlichkeiten aus dem kirchlichen Kontext. Einen Abend lang konnten die Jugendlichen ihnen alle Fragen stellen, auf die sie schon immer eine Antwort haben wollten.

FAQ – Frequently Asked Questions (oder auf Deutsch „Oft gefragte Fragen“) ist eine Veranstaltung der Jungen Kirche Vorarlberg für die Firmlinge aus dem ganzen Ländle. Bischof, Priester, Nonne, Finanzkammerdirektor oder der Direktor der Caritas sind alles prominente Ämter und Berufe, doch wie oft hat man die Möglichkeit, die Menschen dahinter kennen zu lernen? Genau diese Chance nahmen die Firmlinge wahr und löcherten vor allem den Bischof mit so vielen Fragen, dass jeder Schweizer Käse neidisch geworden wäre.

Was man schon immer vom Bischof wissen wollte

Zu Beginn konnten die Firmlinge ihre Fragen auf Kärtchen schreiben, diese wurden dann vom Bischof höchstpersönlich vor versammelter Mannschaft beantwortet.
Wer hätte gedacht, dass Bischof Benno Elb’s Lieblingskleidung tatsächlich sein Anzug ist? „Wobei man dazu sagen muss, dass man da als Bischof im Alltag wenig Spielraum hat“, schmunzelte er, im Urlaub sähe das Ganze anders aus. Aber auch zu ernsteren Angelegenheiten, wie zum Beispiel dem Zölibat, bezog er Stellung: „Der Sinn des Zölibats ist, sich voll und ganz auf den Glauben und seine Aufgaben konzentrieren zu können. Ob das auch ohne das Zölibat geht, dazu sind Diskussionen im Gange, es bleibt spannend wie sich dieses Thema entwickelt.“

Jetzt mal ehrlich

Danach teilten sich die Firmlinge in kleinere Gruppen auf und konnten so in drei Gesprächsrunden drei verschiedenen Persönlichkeiten ihre brennenden Fragen stellen. Bei Finanzkammerdirektor Andreas Weber von der Finanzkammer der Diözese Feldkirch ging es vor allem ums Bare: „Von dem Geld, das die Kirche einnimmt, bleibt am Ende des Jahres kaum etwas übrig. Das heißt, dass die ganzen Beiträge den Kirchenmitgliedern wieder zugutekommen. Nur ein kleiner Anteil kommt auf die Seite, damit werden die Pensionen der Pfarrer bezahlt, denn vom Staat bekommen diese keine.“

Margaritha Matt ist Leiterin des Haus Said, einem Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Sie berichtete von den Herausforderungen und Konfrontationen, auf die man als Flüchtling tagtäglich trifft.

Auch der Direktor der Caritas, Walter Schmolly, traf auf Fragen, die die Flüchtlingsthematik betrafen, aber auch die carla – Second Hand stieß auf reges Interesse: „Circa 50 Tonnen Kleidung pro Woche findet den Weg aus den 400 Sammelcontainern in unser Sortierwerk carla Tex in Hohenems“, erklärte Schmolly.

Eher spirituell, aber auch privat waren die Fragen an Schwester Irene von den Klaraschwestern und an den Jugend- und Jungscharseelsorger Fabian Jochum, bei denen es unter anderem auch um Liebe und Sexualität ging.

Thomas Stubler vom KIT Vorarlberg und Barbara Moser-Natter von der Telefonseelsorge erzählten von ihrem Einsatz für Menschen in Krisensituationen.

Und übrigens: Pater Kofi, Flüchtlings- und Gefängisseelsorger, der ursprünglich aus Afrika kommt, heißt Kofi, weil er an einem Freitag geboren wurde. Bei seinem Stamm gibt es nämlich für jeden Wochentag einen Buben- und einen Mädchennamen zur Auswahl, der dann je nach Geburtstag zugeordnet wird.

Eine Chance für beide Seiten

Auch umgekehrt war die Begeisterung der Podiumsgäste über die ehrlichen und kritischen Fragen groß. Und zu guter Letzt, Herr Bischof, was bringt die Firmung eigentlich? „Die Firmung ist die bewusste Entscheidung Christ zu sein. Sie ist eine Stärkung für euer Leben!“ Amen!

Quelle: Junge Kirche Vorarlberg/Peter

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Götzis
  • Herr Bischof, warum eigentlich?