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Herbstdepression: Lichtmangel drückt die Stimmung

Das herbstliche Wetter geht einigen an die Substanz.
Das herbstliche Wetter geht einigen an die Substanz. ©VN - Philipp Steurer
Feldkirch - In den dunkleren Jahreszeiten sinkt nicht nur die Temperatur, sondern oft auch die Lebensfreude. In manchen Fällen führt das zu einer sogenannten Herbstdepression. Peter Lissy vom IfS Feldkirch erklärt, wie es dazu kommt und was Betroffene dagegen tun können.
Peter Lissy im Gespräch

Die Veränderungen im Herbst lösen bei vielen Menschen Stimmungsschwankungen aus. Schlechtes Wetter, Nebel und Kälte drücken auf das Gemüt und sind manchmal auch der Auslöser für eine Herbst- bzw. saisonale Depression. Die Betroffenen klagen dabei meist über ein erhöhtes Schlafbedürfnis, großen Appetit auf kohlehydratreiche Nahrung und eine allgemeine Niedergeschlagenheit und Lustlosigkeit.

Ursache Lichtmangel

Die Ursache für diese Depression ist meist Lichtmangel, wie Peter Lissy weiß: “Sie wird hauptsächlich durch den Lichtmangel ausgelöst, weil in den Herbst- und Wintermonaten weniger Licht da ist und dadurch in der Zirbeldrüse das Hormon Melatonin verstärkt produziert wird.”

Professionelle Hilfe selten notwendig

Professionelle Hilfe, wie bei einer normalen beziehungsweise endogenen Depression, ist aber nur selten notwendig. Die Betroffenen können sich meist selbst helfen. „Das Zauberwort ist sehr viel Bewegung und frische Luft, aber es geht auch um die Einstellung zum Herbst und Winter”, meint Lissy. Meist betreffe die Herbstdepression jene, die diese Jahreszeiten nicht mögen und sich dann erst recht in den Räumen verkriechen.

Unterschied zur endogenen Depression

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen der Herbstdepression und der richtigen, also endogenen Depression. Letztere ist unabhängig von der Jahreszeit und äußert sich in sogenannten Losigkeits-Symptomen, wie Freud-, Antriebs- und Appetitlosigkeit. Zudem leiden die Betroffenen auch des Öfteren an Schlafstörungen. Bei der Behandlung wird hier meist der Doppelweg aus Medikamenten und Psychotherapie gewählt, wobei Lissy betont, dass “nicht bei jeder Depression medikamentös behandelt werden muss.”

Bei länger anhaltenden Beschwerden ist in jedem Fall Rat von professioneller Seite einzuholen. Die erste Ansprechperson ist hier meist der/die HausärztIn.

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