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Herbst und Winter: So können Sie Ihren Garten vogelfreundlich gestalten

Unter anderem beim Bluthängling ist ein großer Rückgang (minus 52 Prozent) feststellbar.
Unter anderem beim Bluthängling ist ein großer Rückgang (minus 52 Prozent) feststellbar. ©H. Pfleger
Immer mehr Vogelarten sind von einem starken Rückgang betroffen. Mit ein paar Maßnahmen kann man den eigenen Garten so gestalten, dass Wildvögel weiterhin in den heimischen Gärten unterwegs sind.

Einige häufige Vogelarten zeigen immer öfter einen stark rückläufigen Bestandstrend. Der Großteil von ihnen bewohnt landwirtschaftlich genutzte Flächen. Für den Rückgang sind das Rebhuhn (minus 84 Prozent seit 1998) und die Feldlerche (minus 49 Prozent) prominente Beispiele.

In Gärten und im Siedlungsrandbereich sind grundsätzlich weniger Arten betroffen. Dennoch ist auch hier teils ein deutlicher Rückgang erkennbar. Bei den Finkenvögeln Girlitz (minus 83 Prozent) und bei den Bluthänflingen (minus 52 Prozent) ist die Situation besonders dramatisch. Beide sind auf ein reiches Angebot an Wildkräutersamen angewiesen. Aus übertriebenem Ordnungssinn wird jedoch oft "Unkraut" aus dem Garten entfernt.

Vogelfreundlicher Garten im Herbst: Das können Sie tun

Vögel sind im Frühling in einem naturnahen Garten allgegenwärtig. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass man die Tiere auch im Herbst mit den richtigen Maßnahmen unterstützen kann. Auch im Herbst und Winter können eine Vielzahl an Vogelarten von vogelfreundlicher Gartengestaltung profitieren. „Die Förderung von Wildkräutern und Wildblumen ist eine der wichtigsten Maßnahmen für den Vogelschutz im Garten“, so Eva Karner-Ranner von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich.

Für die Körnerfresser unter den Gartenvögeln sind die Samen von Löwenzahn, Disteln, Wegerich, Beifuß und Co. unverzichtbare Nahrungsgrundlagen. „Entscheidend ist es aber, diese auch zur Reife kommen und über den Winter stehen zu lassen“, sagt Karner-Ranner. Eine "wilde Ecke" mit Brennnesseln, Beifuß, Gänsefuß und Disteln kann den ganzen Winter über als natürliches Wildvögel-Futter dienen. Wenn man sie nicht vorzeitig schneidet, können auch Zierblumen wie Rudbeckien, Nachtkerzen und Sonnenblumen im Winter Nahrung bieten. Im Winter locken diese Samenstände vor allem Finken, Sperlinge und Ammern an. Selbst für Zugvögel wie etwa dem Girlitz können diese Samenstände eine Überbrückung im Nahrungsangebot darstellen.

Pflanzenstängel auch über den Winter stehen lassen

Insekten und Insektenlarven überwintern in hohlen Pflanzenstängeln. „Ihr Stehenlassen über den Winter fördert den Insektenreichtum im Garten, denn Kleintiere sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für die Insektenfresser unter den Vögeln “, so Karner-Ranner. Auch Laubhaufen, Komposthaufen oder Strauch- und Baumschnitt stellen eine Überwinterungs-Möglichkeit dar.

Sowohl zur Brutzeit, als auch im Winterhalbjahr stellen Kleintiere eine wichtige Vogelnahrung dar. Meisen, die zwar als eifrige Futterhausbesucher bekannt sind, benötigen ebenfalls das ganze Jahr über Insekten. In einem Naturgarten sollte der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel sowieso auch selbstverständlich sein.

Beerentragende Kletterpflanzen ebenfalls sehr beliebt

Heckenrosen, Holunder, Vogelbeeren und Pfaffenhütchen sind bei Vögeln beliebte Wildsträucher. Bei Amseln, Drosseln und anderen Fruchtfressern freuen sich auch beerentragende Kletterpflanzen über große Beliebtheit. „Besondere Bedeutung kommt dem Efeu zu, dessen Früchte mit Winterende reifen und dann zur Verfügung stehen, wenn andere schon längst abgeerntet sind“, sagt Karner-Ranner und weiter: „Wenn Sie eine Vogelhecke ihr Eigen nennen, dann ist eine frostfreie Periode im Winter die richtige Zeit, diese zu schneiden, denn spätestens ab März beginnen die ersten Heckenvögel mit dem Bau ihrer Nester.“

(Red)

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