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Helnwein-Ausstellung in der Wiener Albertina

Dei Albertina zeigt Arbeiten von Helnwein der letzten 20 Jahre.
Dei Albertina zeigt Arbeiten von Helnwein der letzten 20 Jahre. ©APA/GEORG HOCHMUTH (Symbolbild)
Die Albertina in Wien präsentiert anlässlich des 75. Geburtstags des Künstlers Gottfried Helnwein eine Ausstellung mit dem Thema "Realität und Fiktion".

Die Schau umfasst Werke aus den letzten 20 Jahren seines Schaffens und läuft bis zum 11. Februar. Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder erklärte, dass es zwar Anlass für die Ausstellung sei, Helnwein zu würdigen, aber nicht unbedingt ein Grund. Helnweins Werke seien "Bilder der Angst", die starke Emotionen wie Schmerz und Unbehagen auslösen.

Kindheit und Grauen: Helnweins zentrales Thema

Helnwein hat sich in seinem Werk intensiv mit dem Thema Kindheit auseinandergesetzt, das einen zentralen Platz in seinem Schaffen einnimmt. In der Ausstellung ist unter anderem das Bild "Das Murmeln der Unschuldigen 22" zu sehen, das ein Mädchen mit verbundenem Kopf und blutverschmierten Bandagen zeigt.

Trotz möglicher Assoziationen mit Gewalt betont Schröder, dass Gewalt in Helnweins Werken kaum dargestellt wird. Die Bilder sollen eher Gedanken und Emotionen auslösen, die mit Angst verbunden sind. Helnwein glaubt an die Kraft des Bildes und bevorzugt großformatige Gemälde, um eine breitere Wirkung zu erzielen.

Helnwein in der Wiener Albertina

Die Ausstellung bietet auch Einblicke in Helnweins Techniken, darunter den Hyperrealismus, bei dem er Fotografie imitiert und die Realität übersteigert. Eine monochrome Serie namens "Sleep" zeigt Kinderporträts, die aus der Dunkelheit auftauchen und an verblassende Erinnerungen erinnern.

Helnwein integriert auch Fantasie- und Comicfiguren in seine Werke, die das Grauen kontrastieren und teilweise zu Unheilsbringern werden. Ein Beispiel ist ein Gemälde, das Adolf Hitler neben Micky Maus zeigt.

Manga und Maria: Helnweins provokative Bildwelten

Die Ausstellung beleuchtet auch Helnweins Werkserie seit 2007, in der er Manga-Mädchenfiguren in Katastrophenszenarien einarbeitet. Diese Bilder erzeugen ebenso Unbehagen wie die Darstellung der Jungfrau Maria, umgeben von Nazi-Schergen.

Helnwein selbst beschreibt seine Kunst als eine, die Fragen stellt, anstatt Antworten zu geben.

"Helnwein - Realität und Fiktion" in der Albertina, 25.10.23-11.2.24, täglich 10-18 Uhr, Mi und Fr 10-21 Uhr

(APA/Red)

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