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Heizkraftwerk Bifang ist in Betrieb

GF Tschütscher beim Anzünden des Biomasseheizkessels.
GF Tschütscher beim Anzünden des Biomasseheizkessels. ©Gernot Schweigkofler
Seit September ist das Nahwärmekraftwerk am Netz, jetzt wird auch mit Hackschnitzeln geheizt.
Erste Befeuerung am Bifang

Die Freude war den Vertretern der Dritteleigentümer Stadtwerke Feldkirch, Agrar Altgemeinde Altenstadt und Marktgemeinde Rankweil deutlich anzusehen, als am Dienstag um 11 Uhr die Hackschnitzelanlage Heizkraftwerk Bifang zum ersten Mal entzündet wurde. Denn damit wurde der planmäßige Abschluss für die Errichtung des ehrgeizigen 2,1-Millionen-Projekts gesetzt.

„Wir waren zeitlich immer auf Schiene, am 4. September haben wir den Gaskessel, wie geplant, erstmals befeuert”, freut sich Gerhard Zimmermann von den Stadtwerken Feldkirch. „Eine Woche später kam der erste Kälteeinbruch und die Anlage konnte eine erste Bewährungsprobe leisten.” Seit September hängen nämlich schon 10 Wohnanlagen und die Volksschule Montfort am Nahwärmenetz. Bis Ende des Jahres sollen vier weitere Wohnanlagen angeschlossen werden und damit ist die Anlage dann, laut Zimmermann, zu 70 Prozent ausgelastet. Auch einige private Wohnhäuser in der Nähe des Kraftwerks sollen bald angeschlossen werden.

Unsichtbares Kraftwerk
Beeindruckend ist auch der Bau an sich: denn was auffällt ist, dass man kein Kraftwerk sieht. Die beiden Schornsteine sind direkt am Schulgebäude angebracht, das Kraftwerk unterirdisch und so ist lediglich eine Klappe vor der Schule (hier wird das Hackgut zugeschüttet) und ein kleiner grauer Kasten, der die Luft ansaugt, von außen zu sehen. Es ist bereits jetzt „Gras über das Kraftwerk” gewachsen. Auch die Straßen sind wieder befahrbar, hier wurden 1100 Laufmeter Trasse für die Rohrleitungen verlegt, so dass jetzt alle 14 Wohnanlagen die Nahwärmeleitung im Haus haben.

Das Heizwerk selbst wird sowohl mit Gas als auch mit Biomasse, also Hackschnitzeln, betrieben. Der Gaskessel dient als Nofallsmaßnahme und für den Sommerbetrieb, der Großteil der Wärme wird mit dem nachwachsenden Rohstoff erzeugt. Die gesamte Anlage wird vollautomatisch betrieben und von Feldkirch aus überwacht.

Holz aus Altenstadt
Das Hackgut soll die Agrar Altenstadt liefern. Aufgrund des langwierigen Genehmigungsverfahrens für den Lagerplatz, kann das aber frühestens im nächsten Jahr der Fall sein. „Wir haben den besten Standort von allen Agrargemeinschaften, aber das lange Genehmigungsverfahren hat die Errichtung des Platzes stark verzögert”, ärgert sich Agrar-Obmann Günther Allgäuer und hofft, dass im Frühjahr endlich der Baubeginn erfolgen kann. In der Zwischenzeit wird zwar Holz aus Altenstadt verwendet, dieses muss aber den Umweg über die Agrar in Götzis nehmen, wo die Hackschnitzel erzeugt werden.
Rund 3600 Schüttraummeter werden pro Jahr benötigt, das Kraftwerk verfügt über Platz für 200 – das entspricht circa fünf bis sechs Lkw und reicht für etwa fünf Tage. Die Anlieferung erfolgt, aus Rücksicht auf den Schulbetrieb, jeweils zwischen 18 und 20 Uhr abends.

Gute Zusammenarbeit
Gabriele Tschütscher, die Geschäftsführerin, freut sich über die reibungslose Zusammenarbeit bei der Errichtung der Anlage. Die Aufgabenteilung, die Stadtwerke sind für Planung und Technik zuständig, die Agrar für das Holz und die Marktgemeinde Rankweil für den Standort sowie die kaufmännische Leitung, habe sich bislang bestens bewährt.
Der Hackschnitzelkessel wird nun, laut Plan, bis ins Frühjahr durchgehend für Nahwärme in den angeschlossenen Anlagen sorgen.

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