Heiße Eisen auf dem Bauerntag

Den Oberländer Bauerntag im Laurentiussaal, auf dem sich die Kandidaten für die Landwirtschaftskammerwahl präsentierten, nutzten dieses Jahr einige Landwirte, um mit einer Traktoren-Demonstration auf aktuelle Probleme wie die TBC-Seuche, die speziell im Montafon die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe bedroht, und die ausgebliebenen Herbstauszahlungen hinzuweisen. „Sicherheit für uns Landwirte“, „Novellierung des Jagdgesetzes“ und „Herbstauszahlung pünktlich“ wurde auf Transparenten gefordert.
Forderungen überreicht
Ein Landwirt aus Vandans und Mitorganisator der Demonstration, Florian Küng, überreichte Landesrat Erich Schwärzler eine Liste mit Forderungen. Diese sind gleichzeitig auch an Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter gerichtet, welcher eigentlich am Bauerntag angekündigt war, aber krankheitsbedingt entschuldigt war und nicht teilnehmen konnte.
Zu den Forderungen der Demonstranten zählten eine Novellierung des Jagdgesetzes und die Reduzierung des Wildbestandes, da als Hauptüberträger des TBC-Virus das Rotwild gilt. Ebenso wichtig seien ein Mitspracherecht bei Weißzonen, die Einhaltung der Auszahlungstermine sowie der Schutz vor Bürokratisierung (Registrierkassenpflicht u.a.), die Erleichterung von Direktvermarktung und ein klares Nein zu TTIP
Lebhafte Diskussion
Im Laurentiussaal wurden viele dieser „heißen Eisen“ aufgegriffen. „Wir brauchen klare Maßnahmen, um die existentielle Gefahr TBC für unsere Betriebe abzuwenden“, forderte Walter Rauch, Bauernbund-Bezirksobmann Feldkirch. Nach Landesrat Erich Schwärzler ist die Jagdgesetz-Novellierung in Vorbereitung, jährlich soll es über 600 Abschüsse geben, dies werde im Landtag im Mai oder Juni beschlossen. „Wir sind in einer Sondersituation. Der Wildbestand muss reduziert werden“, erklärte Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger. Ebenso wichtig sei eine dezentrale, naturnahe Wildfütterung, um TBC zu bekämpfen. Zum Transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP unterstrich Moosbrugger sein Nein.
Armin Rauch vom „Bio Berg Vielfalt“ in Dünserberg-Bassig, machte seinem Unmut über die wachsende Bürokratisierung Luft: „Für jedes einzelne Ei muss ein Beleg ausgestellt werden“. Bundesrat Edgar Mayer will sich dafür einzusetzen, für die Landwirtschaft „eine verträgliche Lösung für die Registrierkassenpflicht zu finden.“ Ebenso wurde gefordert, sich für den Erhalt landwirtschaftlicher Grundflächen konsequent einzusetzen.
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