Heimatkundliche Radfahrt des Betreuungsdienstes

Ein weiterer Bericht von Sandra Gobbi erzählt über “Zeichen am Wegrand”: Barbara Motter führte die Mitarbeiterinnen des Ambulanten Betreuungsdienstes zu Harder Wegkreuzen, Gedenksteinen und Bildstöcken. Sie ist Autorin der Broschüre „Zeichen am Wegrand“ (2009). Zu Beginn der Radtour machte sie darauf aufmerksam, was die Teilnehmerinnen erwarte: nicht nur Geschichte zum Anfassen, sondern auch die Begegnung mit lebendiger Volksfrömmigkeit. Das Fahrrad erwies sich als ausgezeichnetes Verkehrsmittel für die gewählte Route, die über verkehrsreiche Straßen und über verschlungene Seitenpfade führte. Erste Station der Rundfahrt war das sogenannte Bitze-Kreuz an der Hofsteigstraße. Das ausdrucksstarke Wegkreuz stammt noch aus der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts und war jahrzehntelang die erste Station der Ösch-Prozession. Auf ein weiteres kostbares und besonderes Wegkreuz machte Barbara Motter die Teilnehmer-innen an der Alten Straße aufmerksam: Dieses Kreuz verfügt über eine kleine überdachte Marienstatue unterhalb der Christusfigur und stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert.
Gelebte Religion und Geschichte(n) hinter Bildstöckchen
Als junger spiritueller Begleiter in Hard erwies sich der Bildstock am Feldweg. Er wurde 1986 eingeweiht und inzwischen renoviert. Die Anwohnerin Rosmarie Weh wusste den interessierten Zuhörer-innen viel über die Hintergründe zu erzählen, wie zum Beispiel über die Vorbereitungsarbeiten, die dem Bau des Bildstöckchens vorausgegangen waren. Sie beantwortete Fragen zum auffälligen fernöstlichen Kleidungsstil des auf dem Bildstock abgebildeten Pater Josef Freinademetz. Der Südtiroler Missionar, der heute den Harder-innen am Feldweg Glück bringen soll, verbrachte sein Leben „als Chinese unter Chinesen“ und verwirklichte sich damit einen Traum. Ein noch jüngeres Bildstöckchen steht an der Rheinstraße, der Armellini-Bildstock, der als Dank für viele glückliche Ehejahre gestiftet wurde.
„Wandernde“ Gedenksteine am Harder Seeufer
Nach weiteren interessanten Stationen, deren Geschichte und Bedeutung von Barbara Motter erläutert wurde, gelangte das Team vom Sozialsprengel schließlich an den See. Hier erinnern Gedenksteine an die einst versumpfte Landschaft und an die alte Stede und an noch viel länger zurückliegende Ereignisse wie den Schweizerkrieg. So mancher Gedenkstein erinnert nicht nur an Geschichte, sondern hat selbst eine bewegte Geschichte hinter sich, so zum Beispiel der Gedenkstein an die Stede. 1942 wurde er an der Brückenwaage erstmals aufgestellt, erst nach dem Krieg „wanderte“ er dann an den See.
Nach zahlreichen weiteren Gedenksteinen und Geschichten aus Hard kehrten die durstig gewordenen Radlerinnen zu einem anregenden Plausch in ein Gasthaus ein.
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