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Haydn-Jahr: Neujahrskonzert-Stimmung bei "Schöpfung" in Eisenstadt

Eisenstadt ganz im Zeichen von Haydns Todestag - Dasch und Quasthoff machen "Die Schöpfung" zum Haydn-Jahr-Höhepunkt

Neujahrskonzert-Stimmung gab es am Sonntagvormittag in Eisenstadt: Zahlreiche Festgäste, darunter Bundespräsident Heinz Fischer und der slowakische Staatspräsident Ivan Gasparovic, fanden sich im Haydnsaal des Schlosses Esterhazy ein, und der ORF übertrug das dortige Konzert mitsamt Kran-Kamera in High Definition nach Österreich und in zahlreiche andere Länder.

Zu begehen gab es aber kein neues Kalender-, sondern den Höhepunkt des Haydn-Jahres: Heute vor 200 Jahren starb Komponist Joseph Haydn. Aus diesem Anlass gab es eine luxuriös besetzte Aufführung des Oratoriums “Die Schöpfung” in Eisenstadt, und das Werk sollte darüber hinaus in Konzertsälen in aller Welt erklingen.

Am langjährigen Schaffensort Haydns (1731-1809) spielte die Österreich-Ungarische Haydn Philharmonie unter ihrem Gründer Adam Fischer, in den Rollen der Erzengel und von Adam und Eva sangen Annette Dasch, Thomas Quasthoff und Christoph Strehl. Eine Feierstunde für “Papa Haydn”, am Ende: Helle Begeisterung für das zentrale Haydnjahr-Konzert und, trotz fehlender Mitklatsch-Gelegenheit wie beim Radetzkymarsch, auch Neujahrskonzert-Euphorie im Publikum.

Die samtig-weiche Aufführung mit einer glasklar glänzenden Dasch, einem salbungsvollen, sonoren Quasthoff und einem etwas weniger eindringlichen Strehl zeigte, welche Liebe zum Detail, welch klanglichen Zauber der Vielkomponierer Haydn in “Die Schöpfung”, das “Oratorium der Oratorien”, gepackt hat. Dass mit der Haydn-Philharmonie unter Fischer beim prominentesten Konzert des Haydn-Jahres die Spezialisten randurften, hat dem Konzert feingearbeiteten Klang, flottes Tempo und viel Energie gegeben – eine würdige Feier des Klassik-Meisters. Dasch hat kraftvolle Spitzentöne und lyrische Feinarbeit geleistet, Quasthoff hat mit großem Klangvolumen in den tiefen Lagen Haydns Heimatsaal gefüllt. Auch der Wiener Kammerchor wusste zu überzeugen.

“Die Schöpfung” stand am Schluss der “Haydn-Gedenktage”, und Eisenstadt am heutigen Sonntag ganz im Zeichen des Komponisten. Die Haydn-Würdigung hat mit einem mitternächtlichen Konzert “…in hora mortis…” begonnen, denn Haydn starb in der Nacht auf den 31.5.1809 gegen 0.40 Uhr. Zu diesen Nachtstunden wurden am Sonntag Haydn-Melodien der Musik der zeitgenössischen Komponistin Olga Neuwirth gegenübergestellt. Vor dem Oratorium “Die Schöpfung” gab es am Sonntagvormittag auch noch in der Bergkirche die Schöpfungs-Messe.

Doch der Haydn-Todestag strahlte auch über das Burgenland hinaus in die ganze Welt aus: Unter dem Motto “World Creation” sollte “Die Schöpfung” am Pfingstsonntag u.a. in Antwerpen, Warschau, Athen, Rom, Boston, Toronto und Seoul erklingen. Es spielen u.a. in Toronto das “Tafelmusik Baroque Orchestra”, in Boston das “Händel and Haydn Society Orchestra” und in Seoul das Korean Chamber Orchestra. Auch in Wien sollte das Werk am Sonntagabend (19.00 Uhr) an einem geschichtsträchtigen Ort erklingen: In der Akademie der Wissenschaft und damit an jenem Ort, an dem das Werk 1808 anlässlich von Haydns Geburtstag uraufgeführt wurde. Es spielt die Wiener Akademie unter Martin Haselböck.

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