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Harder Gemeindevertretung beschließt das neue Strandbad

Vor einem Jahr vorgestelltes Grundkonzept wird mit verfeinerten Details umgesetzt.

Das Harder Strandbad wird 2024 neu und doch vertraut wirken: Die bodenständige und zurückhaltende Holzbau-Architektur der Gebäude ähnelt sowohl optisch als auch funktional dem bestehenden Objekt.

Neben den Kernfunktionalitäten von Eingangsbereich, Umkleiden und Sanitäranlagen werden auch Räumlichkeiten für die Harder Wasserrettung vorgesehen, ein Büro für den Hafenmeister integriert und öffentliche, von außen zugängliche WC-Anlagen. Die Dachflächen werden mit PV-Anlagen bestückt, die das Strandbad energieautonom und klimaneutral im Betrieb machen sollen.

Zonierung wird beibehalten

Die Zonierung des Bades für die verschiedenen Nutzergruppen wird beibehalten, die neuen Kinderbecken werden wieder Attraktionen wie Wasserpilze und Elefantenrutschen aufweisen. Dazu wird die derzeitige XXX-Rutsche vom hinteren Beckenbereich vorverlegt. Im Anschluss gibt es einen neuen Spielplatz und auch Grillmöglichkeiten. Zentral liegt die neue Beckenanlage mit einem Erlebnisbecken von 60 bis 130cm Tiefe in der Größe von 20x14,5 Metern und das getrennte Schwimmerbecken mit 25m Länge und 8,50 Meter Breite und einem Tiefenverlauf von 1,4m bis 2m. Die 2 Meter ermöglicht wieder Sprungböcke und Schwimmprüfungen für die Abzeichen der Wasserrettung. Insgesamt wird mehr Wasserfläche geschaffen und eine größere Vielfalt an Wassertiefen für alle Altersgruppen angeboten. Ein Seebecken, das von schwimmenden Stegen umrandet wird, ermöglicht das abgegrenzte Schwimmen im See auf 25m Länge. Ein zweiter Steg wird in genau 50 Metern Abstand errichtet, der somit auch die klassischen 50 Meter Schwimmlängen ermöglicht.

Mehrstufiger demokratischer Beteiligungsprozess

Wie schon bei den bisherigen beiden Abstimmungen in der Gemeindevertretung ist eine breite Mehrheit vom Grundkonzept überzeugt.

Bei der Sitzung am Freitag ging es um die finale Fixierung der Beckenlandschaft und die Freigabe der Planungsentwürfe für Behördeneinreichung, Baueingabe und Ausschreibungen.

In einem über einjährigen mehrstufigen Planungs-, Beteiligungs- und Diskussionsprozess wurde nun die Planfreigabe des aktuellen Projektstandes für Ausschreibungen und Behördenverfahren beschlossen. Nachdem vor einem Jahr der Vorentwurf als Basis für die weiteren Ausarbeitungen in der Gemeindevertretung beschlossen wurde fand parallel zur Planungsausschreibung eine Besucher:innenbeteiligung statt, bei der Wünsche konkret anhand des Vorentwurfes geäußert und gesammelt wurden. Die Wünsche der Strandbadbesucher:innen mündeten in mehreren Diskussionen mit allen politischen Fraktionen und internen und externen Fachexperten in die stetige Weiterentwicklung des Vorentwurfes. Laufend wurden parallele Gespräche mit Behördenvertretern geführt, um die Genehmigungsfähigkeit und Umsetzungsmöglichkeit der verschiedenen Planpunkte abzuchecken.

"Harder wünschten sich bodenständiges und finanzierbares Strandbad"

Martin Staudinger – Mitanand für Hard: „Miteinander beweisen wir, dass mit konstruktiver Sachorientierung demokratische Beteiligungsprozesse rasche und konsensuale Ergebnisse bringen, wo andere jahrelang gescheitert sind. Die Harder wünschten sich ein bodenständiges und finanzierbares Strandbad, das die vertrauten Qualitäten durch zeitgemäße Neuerungen ergänzt. Ohne Gigantomie, ohne Denkmäler, sondern kostenbewusst, familien- und sportorientiert, mit nachhaltigem Energie- und Wassereinsatz.“

"Zusammenarbeit mit Fachexperten"

Grünes Hard: "In Zusammenarbeit mit Fachexperten und unter Einbezug verschiedenster Interessensvertreter und der Bevölkerung, ist es uns gelungen, ein für uns sehr stimmiges Strandbad-Projekt auf Schiene zu bringen", berichtet Sanel Dedic, Gemeinderat der Harder Grünen. Dass der ursprüngliche Plan des Seebeckens in der Form nicht bewilligungsfähig war, bedauert er. "Wir hätten hier, vor allem ökologisch und in Bezug auf Wasser- und Chlorverbrauch ein zukunftsweisendes, innovatives Konzept entwickeln können. Aber auch mit der jetzt präsentieren Lösung adressieren wir diese Themen in größtmöglichem Ausmaß. Unserem Wunsch, das Harder Strandbad mit Feingefühl und Bodenständigkeit zu entwickeln, wurde voll entsprochen."

"Bad wirdverschiedenen Nutzergruppen gerecht"

Harder Liste: Nach einem Jahr Planungsphase konnte in der letzten Gemeindevertretungssitzung ein jahrelanger Wunsch und inniges Anliegen der Harder Liste erfüllt werden. Vom charmanten Erstentwurf, der neben dem Neubau der Gebäude, des Kleinkinderbereiches, der Rutschen, Sprunganlage und anderem mehr, ein großes Erlebnisbecken an Land und ein mit Stegen umrandetes "Becken" im See vorsah, wurde in einem steten und transparenten Anpassungsprozess ein neues Strandbad beschlossen. Auf Basis vieler Besprechungen mit Experten und unter Einbeziehung der Anregungen der Strandbadbesucher, der jungen Menschen in Hard und der Wasserrettung wird nun ein Bad errichtet, das den verschiedenen Nutzergruppen gerecht wird. Damit wird es nicht nur ein Erlebnisbecken, sondern auch ein Sportbecken mit einer Breite von 8,5 m an Land nebst einem tollen "Seebecken" geben.

Mit 27 von 32 anwesenden Stimmen erhielt die vorliegende Planfreigabe eine breite Zustimmung über fast alle Parteigrenzen hinweg.

Neue Becken bieten mehr Wasserfläche

Wiewohl die Einzigartigkeit des Harder Strandbades die Lage am Harder Binnenbecken als ruhige Bucht und damit größtes natürliches Schwimmbecken am Bodensee darstellt, und mit dem Seebecken dies nochmals deutlich herausgestrichen wird bietet das neue Strandbad auch Becken für die verschiedensten Anforderungen. Die neuen Becken bieten in Summe mehr Wasserfläche, also mehr Platz für Schwimmer, Nichtschwimmer, Sportler, Jugendliche und Kinder.

Sparsamer Wasser- und Energieeinsatz, Erhalt des Baumbestandes

Der Wassereinsatz bleibt dabei gleich. Durch die neue Technik wird aber Energie gespart. Die nötige Energie selbst wird autonom durch Photovoltaik erzeugt. Der komplette Baumbestand bleibt erhalten, es werden zusätzliche zeitgemäße schattenspendende Bepflanzungen geplant.

25m und 50m Längen im See schwimmen

Das Seebecken, das in seiner ursprünglichen Konzeption entwickelt wird, animiert zum Schwimmen im See, die Umrandung gibt das Gefühl der Sicherheit, aber auch das Schwimmaß von 25m Länge vor. Zwischen den beiden großen Stegen ist genau die Schwimmdistanz von 50m absolvierbar.

Ende der technischen Lebensdauer erreicht

Wie die technische Überprüfung ergab, sind nicht nur die Gebäude in einem sichtbar unattraktiven und desolaten Zustand, auch die für die Besucher:innen nicht sichtbare aber wichtige Bädertechnik am Ende ihrer Lebensdauer. Die Becken weisen überdies Senkungen auf und sind nicht mehr genehmigungsfähig, eine teure Sanierung lässt aber weitere Senkungen offen. Auch das Seerestaurant ist baulich und technisch so desolat, dass bestenfalls noch diese Sommersaison betrieben werden kann und im Herbst mit abgerissen wird. Hier bestätigt sich, dass die letzten Jahre viel zu lange mit der Neuplanung des ganzen Areals abgewartet wurde.

Bau in wenigen Monaten

Der Abriss und anschließende Neubau soll schon im Spätsommer des heurigen Jahres beginnen. Bei verkürzten Saisonzeiten soll es für die Saisonkartenbesitzer einen Bonus für das kommende Jahr geben. Das fertige neue Strandbad soll bereits im Juni des kommenden Jahres neu eröffnen. Die sportliche Bauzeit erfordert ein konsequentes Vorgehen und professionelle Planung und Umsetzung aller Projekt- und Prozessschritte.

So viel soll das neue Strandbad kosten

Die Kostenschätzung für den Neubau des Strandbades beträgt rund 13 Millionen Euro, wobei aufgrund der bekannten Marktlage von Rohstoffen hier noch eine Schwankungsbreite von 20 Prozent in Betracht kommt.

(VOL.AT)

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