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Hard: Kreuzung soll sicherer werden

Hard - Die Gefahrenstelle vor der Rheinbrücke in Hard wurde von Experten begutachtet.

Vor zwei Wochen hat auf der Kreuzung Jet-Tankstelle/Sutterlüty in Hard ein tragischer Verkehrsunfall einer 16-jährigen Schülerin das Leben gekostet. Die Mopedfahrerin wurde von einem Lkw überrollt und war sofort tot. In VN-Leserbriefen wurde harsche Kritik an der Verkehrsplanung des Landes laut. So plädierte Alois Zündel an die verantwortlichen Politiker, „hier endlich für Entschärfung dieser besonders gefährlichen Unfallstelle Sorge zu tragen“. Doris und Nino Widmar halten diese Kreuzung für „unzumutbar“: „Im ganzen Land werden immer mehr Kreisverkehre gebaut, nur in Hard ist das scheinbar nicht möglich“, fordern sie eine rasche Beruhigung dieser Gefahrenstelle. Die Behörden scheinen sich diese Kritik zu Herzen genommen zu haben. Vergangene Woche fand eine Begehung der Unfall-Kreuzung mit Experten von Land, Kuratorium für Verkehrssicherheit und Bezirkshauptmannschaft statt. Mögliche Maßnahmen wurden besprochen, die kurzfristig Entschärfung bringen könnten. „In Richtung Bregenz endet die Busspur bei der Ampel. Zweiradfahrer, die auf der Busspur unterwegs sind, werden nach der Kreuzung an den Randstein der Verkehrsinsel abgedrängt“, erläutert Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser. Denkbar wäre, die Fahrbahn nach der Kreuzung zu verbreitern. Man wolle aber noch den endgültigen Unfallbericht abwarten, bis eine Entscheidung getroffen werde. Die Pläne für einen Kreisverkehr seien bislang unter anderem daran gescheitert, dass die dafür notwendigen Grundstücke nicht erhältlich waren.

Fahrradfahrer gefährdet

Handlungsbedarf sieht auch Martin Pfanner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit: „Laut Unfallstatistik sind an der besagten Kreuzung zwar keine außergewöhnlichen Häufungen von Unfällen mit motorisierten Zweirädern festzustellen, Fahrradfahrer sind dort jedoch vermehrt in Unfälle verwickelt“, meint er. Dies treffe im Allgemeinen auch auf die gesamte Betonstraße zu. Durch die zahlreichen Firmenausfahrten, die den Radweg kreuzten, käme es dort immer wieder zu gefährlichen Situationen. Mehr Sicherheit für die Radler erhofft sich Pfanner durch die Fahrradbrücke zwischen Bregenz und Hard, die im Frühjahr 2011 eröffnet werden soll. „Die Strecke ist so angedacht, dass die Radler abseits des dichten Verkehrsstroms so geradlinig wie möglich in die Stadtmitte gelangen“, pflichtet auch Rüdisser bei.

Unfallbericht liegt vor

Im Falle des getöteten Mädchens liegt seit dieser Woche der offizielle Unfallbericht vor. Demnach ist der Lkw nicht wie ursprünglich angenommen im rechten hinteren Bereich mit dem Moped der Jugendlichen kollidiert. Die Spurenlage deute darauf hin, dass beide Fahrzeuge nebeneinander hergefahren seien, auf Höhe der Kreuzung sei das Mädchen vermutlich etwas schneller als der Lkw unterwegs gewesen, die erste Berührung habe auf Höhe des Führerhauses stattgefunden, sagte der sachbearbeitende Beamte gestern gegenüber den VN. Nun liege es an der Staatsanwaltschaft zu beurteilen, ob der Fahrer wegen fahrlässiger Tötung belangt wird.

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