Hard fördert Chancengerechtigkeit

Ende 2010 wurde die Initiative in Hard gestartet, eine aktive Steuerungsgruppe und zahlreiche Mitwirkende machen die Sprachenvielfalt bewusst. „Es ist toll, was in den vergangenen Jahren zustande gebracht worden ist.” Das betont der Harder Bürgermeister Harald Köhlmeier. Er erinnerte beim „Großen Netzwerktreffen” am 29. Jänner im Foyer des Rathauses daran, dass die sprachliche Vielfalt eine Reihe von Vorteilen bringt. Alle Sprachen verdienen dabei Wertschätzung und Unterstützung, wenn auch Deutsch selbstverständlich Bildungssprache ist und bleibt.
Harald Köhlmeier: „Ganz wichtig dabei ist uns, dass wir Chancengerechtigkeit für jedes Kind anstreben, unabhängig vom Wohlstand der Familie, vom Bildungsniveau der Eltern oder ob Einheimisch, Zweiheimisch oder Mehrheimisch.” Der Bürgermeister bedankte sich bei den über 200 Personen, die in den verschiedenen Arbeitsgruppen mitgewirkt haben. Sein Dank galt besonders Dr. Simon Burtscher-Mathis von „okay.zusammenleben”, Andreas Holzknecht von „obhut”, Vizebürgermeisterin Evi Mair, Rosi Meichenitsch vom Integrationsausschuss, Kindergarten- und Schulkoordinatorin Michaela Blum sowie Leila Götze, der Koordinatorin des Netzwerkes.
Diese engagierte Steuerungsgruppe hat bereits eine Reihe von Aktivitäten angeregt. Das beginnt in den Kindergärten mit passenden Angeboten und Hilfestelllungen, mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zur Unterstützung bei Hausaufgaben und beim Lernen, bei der Jugendarbeit, in der Bücherei usw.
„Üsre Kind”
Vor den Gästen im Foyer des Rathauses unterstrich Dr. Simon Burtscher-Mathis die Bedeutung der Chancengerechtigkeit. „Es gibt keine Chancengleichheit, weil alle Menschen verschieden sind. Chancengerechtigkeit aber ermöglicht den gleichberechtigten Zugang zur Bildung unabhängig von der Herkunft.” Um das zu ermöglichen, so der Referent, braucht es ein Dorf mit seinen vielfältigen Möglichkeiten. Als Ziel formulierte er den Begriff „üsre Kind”. Also nicht „die” Kinder der anderen, der Zugezogenen, sondern alle als „unsere Kinder” anzusprechen und anzusehen.
Auch für Dr. Burtscher-Mathis ist die Mehrsprachigkeit ein wichtiges Kapital, das es zu fördern gilt. Frühe Förderung und Unterstützung, soziale Durchmischung anstelle von rigoroser Trennung sind Schritte dazu.
Mehr Chancengerechtigkeit kommt nicht nur den Kindern von Zugezogenen zugute. Die Wirtschaft ist dringend auf möglichst gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Wenn sie zu finden sind, fördert das die Wettbewerbsfähigkeit und den Wohlstand der gesamten Gemeinde.
Hingegen gefährden mangelnde Integration und Ungleichheit Wohlstand und sozialen Frieden.
Ein ganzes Dorf . . .
In Österreich ist es nicht Aufgabe der Schule, für Chancengerechtigkeit zu sorgen. Zudem sind bei uns Kinder den größten Teil ihrer Zeit außerhalb der Schule. Länder mit mehr Ganztages-Schulformen bieten durch Lernunterstützung erhebliche bessere Chancen für Kinder aus eher bildungsfernen Familien. Bei uns ist das eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dr. Simon Burtscher-Mathis: „Es braucht ein ganzes Dorf, um Chancengerechtigkeit von Kindern zu fördern. Es handelt sich um eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe.”
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Netzwerktreffen in Hard konnten sich an verschiedenen Informationskojen über umgesetzte Projekte und Vorhaben informieren. Zum Abschluss lud die Gemeinde zu einem kleinen Umtrunk.
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