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Handyrechnung: AK Vorarlberg zeigt Netzbetreiber an

Feldkirch - Nicht locker lässt die AK Vorarlberg in Sachen explodierende Handyrechnungen. Die Berichterstattung über die Horror-Telefonrechnungen, welche in den letzten Wochen bei der AK Vorarlberg aufgelaufen sind, hat österreichweit mächtig Staub aufgewirbelt.
Wenn Handyrechnungen explodieren
Rekord: Handykosten mit 25.000 Euro

Zwar hat A1 dem Stubener Skilehrer Willi Mathies die ursprünglich verlangten 25.000 Euro Handyrechnung erlassen, doch das ist AK-Präsident Hubert Hämmerle zu wenig: „Erstens sind noch immer Fälle mit vier- bzw. fünfstelligen Beträgen anhängig und es kommen ständig neue dazu und zweitens wollen wir hier eine grundsätzliche Lösung erreichen, damit Konsumenten künftig vor solchen Handyrechnung verschont bleiben“, erklärt AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Handyrechnung als Abzocke

Als nächster Schritt wird Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Sachwucher und Nötigung erstattet, gleichzeitig soll politischer Druck für eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes aufgebaut werden.

Das Verhalten bzw. die Vorgangsweise der Netzbetreiber stößt nicht nur den Konsumentenschützern sauer auf. „Was die Menschen vor allem erzürnt, ist die Intransparenz der Abrechnungen, die Unverhältnismäßigkeit der Kosten bei der Überschreitung von vertraglichen Guthaben sowie der Umstand, dass so gut wie jedes Missbrauchsrisiko auf den Kunden abgewälzt wird“, schildert der AK-Präsident die aktuelle Situation. Vor allem bei Datenverbindungen tappen Konsumenten absolut im Dunkeln, ist es unmöglich nachzuvollziehen, wie Datentransfers zustande gekommen sind.

Aktionsplan gegen gewaltige Handyrechnung gefordert

„Nachdem der Politik diese Probleme bekannt sind und es entsprechende Schutzmaßnahmen im Aktionsplan Konsumentenschutz 2010-2013 gibt, haben wir zuletzt Schreiben verschickt, in denen die zuständigen Minister Hundstorfer und Bures aufgefordert werden, die Initiative zu ergreifen und die vorgesehenen Schutzmaßnahmen raschest umzusetzen“, so Hämmerle. Über Anträge bei der Vollversammlung der AK Vorarlberg im Mai und bei der Hauptversammlung der Bundesarbeitskammer soll zusätzlich politischer Druck aufgebaut werden.

Aber auch rechtlich soll das Ganze Konsequenzen haben, erste Schritte sind bereits gesetzt: So wird bei der Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige wegen Sachwucher und Nötigung eingebracht. Zivilrechtlich wird eine Klage wegen Sittenwidrigkeit angestrengt. „Das Maß ist voll, wir müssen die Menschen vor diesen Existenz bedrohenden Auswüchsen schützen. Die Politik ist gefordert, hier darf es keine Ausreden mehr geben. Es kann schließlich nicht sein, dass der Konsumentenschutzminister Lobbying für die Telefonunternehmen betreibt und daneben die Konsumenten im Regen stehen lässt“, sagt der AK-Präsident abschließend.

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