Bereits zum Jahreswechsel kam bei dem Handy-Zahlungsmittel zu Teilausfällen aufgrund technischer Probleme. Vom Ausfall betroffen waren unter anderem das Handy-Ticket-Service der ÖBB und das Handy-Parken. Viele Kunden hatten keinen Zugriff auf ihre Guthaben und konnten auch keine neuen Guthaben aufladen. “Die IT-Umstellung ist abgeschlossen”, erklärte Pressesprecherin Michaela Mayrhofer am Dienstag. Für Privatkunden stehe das Service komplett zur Verfügung, nur bei Firmenkunden komme noch vereinzelt zu Einschränkungen.
Auf Facebook hingegen reißt die Kritik nicht ab. “Gar nichts funktioniert hier”, meint ein Nutzer. Ein anderer fragt: “Warum sendet Ihr eine SMS das ihr ‘mein Datenbestätigungsformular nicht erhalten habt’? … Ich habe es am 26.11. an paybox gesendet”.
paybox: Nicht “Chaos”, sondern Missverständnisse
Von einem “Chaos” will Mayrhofer aber nichts wissen. Hintergrund des Ärgers seien verschiedene Änderungen, die mit Jahreswechsel in Kraft getreten sind, das führe zu Missverständnissen. So habe paybox Konten von Kunden sperren müssen, die nicht bis Jahresende Ausweiskopien nachgereicht hätten. “Wir müssen als Bank regelmäßig unsere Kundendaten überprüfen”, erklärte Mayrhofer. Außerdem brauche paybox seit Jänner die Zustimmung für eine Einzugsermächtigung, da paybox-Zahlungen nicht mehr über die Handyrechnung abgewickelt werden dürfen. Dritter Punkt, der laut Mayrhofer für Verwirrung unter den paybox-Kunden sorgt, ist eine AGB-Änderung im Oktober, bei der Kunden, die widersprochen haben, gesperrt wurden.
Mayrhofer betonte, dass man sich jeden Fall ansehe und auf Probleme der Kunden eingehe. Das sehen einzelne Nutzer aber anders: “Ihr hebt nichtmal bei der Hotline ab”, schimpfte ein Facebook-User am Dienstagnachmittag. Mayrhofer bestätigte, dass es wegen der zusätzlichen Anfragen bei der Hotline derzeit zu längeren Wartezeiten kommt. Die paybox Serviceline kostet 20 Cent pro Minute. Eine Rückerstattung der Telefonkosten sei im Moment nicht vorgesehen, so Mayrhofer.
AGB-Änderungen führten zu Verwirrung
Im Verhältnis zum gesamten Kundenstamm mit mehreren hundertausend aktiven Nutzern hielten sich die Beschwerden in Grenzen, sagte Mayrhofer. Auch beim Verein für Konsumenteninformation (VKI) verzeichnet man derzeit keine gehäuften Kundenanfragen zu paybox, hieß es. Allerdings habe man im Oktober und November wegen der AGB-Änderung viele Anfragen gehabt.
paybox hatte im Oktober entschieden, für die Zahlungsdienstleistungen künftig Geld zu verlangen und alle Accounts auf “paybox premium” umzustellen, für das ein Aktivierungsentgelt von 4,90 Euro und eine Grundgebühr von 1,49 Euro fällig wird. Kunden können ihre Konten nach der Umstellung im Internet aber wieder auf das kostenlose “paybox Starter”-Service ändern.
(APA/Red.)
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