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Handybetreiber: Tarife sinken

Die Handytarife werden weiter sinken, so die beiden größten österreichischen Mobilfunkbetreiber Mobilkom Austria und T-Mobile.

In den vergangenen Jahren seien die Preise jährlich um rund neun Prozent gesunken, gleichzeitig habe der Datenverkehr zugenommen. Dieser mache bei Marktführer Mobilkom derzeit 18 Prozent des Gesamtumsatzes aus, wobei inzwischen nicht mehr SMS der Löwenanteil am Datengeschäft haben.

„SMS sind nicht mehr die zweite Ertragssäule nach der Sprachtelefonie, sie wurden inzwischen vom reinen Datenverkehr abgelöst“, so Mobilkom-Chef Boris Nemsic am Mittwoch bei der „Handelsblatt-Tagung“ zum österreichischen Telekommarkt. Einen Beitrag dazu habe der stark boomende Bereich „mobile Navigation“ geleistet. Inzwischen gebe es mehr als 10.000 A1-Navi-Kunden. Treiber des Geschäftes sind allerdings mobile Datenkarten für Laptops. Österreichweit gibt es in Summe aller Anbieter 120.000 Datenkarten, wobei 2,2 Mio. tragbare Computer im Umlauf sind.

Bei aller Freude über das gute Geschäft – gerade zu Weihnachten habe der Markt wieder einmal geboomt – ächzt Nemsic unter der heimischen Telekom-Regulierung. Diese sei ein „Bremsklotz“. So sprach er sich dagegen aus, dass der Breitband-Internet-Markt im Festnetz und im Mobilfunk von der Regulierungsbehörde als ein Markt gesehen werde. Nemsic: „Wir investieren wie die Wahnsinnigen und werden nicht fair behandelt.“ Dass eine gemeinsame Sichtweise die Mobilkom mit ihrer Mutter Telekom Austria besonders hart treffen würde, sieht Nemsic, der als künftiger Telekom Austria-Chef gehandelt wird, nicht. Er verwies darauf, dass etwa UMTS von der Breitbandförderung ausgeschlossen ist.

Nemsic und T-Mobile Austria-Chef Georg Pölzl waren sich einig, dass es am heimischen Markt noch immer zu viele Netzbetreiber gibt. Pölzl hält zwei bis drei Handynetzanbieter für volkswirtschaftlich sinnvoll. Dass die beiden Mitbewerber One und “3“ (Hutchison) bald übernommen werden könnten, glauben aber beide nicht. Dass der Kauf von tele.ring durch T-Mobile den Wettbewerb in Österreich verringern werde, glauben die beiden größten Netzbetreiber auch nicht. Derartige Kritik sei „Schwachsinn“, so Pölzl.

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