Handel in der Region: Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Infrastruktur

Zum Start der Aktion „Einkaufen… am liebsten in Vorarlberg“ sprach die VN mit LH Markus Wallner über den Handel im Land.
Herr Landeshauptmann, wo kaufen Sie ein? Online oder beim Händler in Vorarlberg?
Wallner: Ich erledige meine Einkäufe so gut es geht im Ort. Einen Teil der Lebensmittel beziehe ich direkt vom Bauernhof meiner Schwiegereltern.
Einkaufen, wo man wohnt. Welche Vorteile hat es für die Kunden und das Land?
Wallner: Ich sehe da nur Vorteile: Einerseits können Einkäufe wohnortnah und zeitnah erledigt werden, das spart Zeit und (Fahr-)Geld und hat somit auch einen ökologischen Aspekt. Außerdem bevorzugen immer mehr Menschen regionale Produkte. Auch für das Land bietet der regionale Handel Vorteile: Die Kaufkraft – und damit auch die Steuereinnahmen – wird im Wesentlichen im Land gehalten. Das stärkt unseren Standort.
Wie wichtig ist der Handel für die Vorarlberger Wirtschaft?
Wallner: Der Handel schafft und sichert Arbeitsplätze in der Region. Die Bedeutung lässt sich schon an den Zahlen ablesen: Rund zehn Prozent der Vorarlberger Bruttowertschöpfung wird im Bereich Handel erwirtschaftet. Über 26.000 Personen sind im Handel (inklusive Instandhaltung und Service von KFZ) beschäftigt, davon 14.000 im Einzelhandel. Die Umsätze im Vorarlberger Einzelhandel sind im ersten Halbjahr 2014 nominell um 1,7 % gestiegen. Wir sind damit über dem Österreichschnitt.
Und was sind die Vorteile für die Vorarlberger Bevölkerung?
Wallner: Viele Kundinnen und Kunden schätzen insbesondere den Service und die persönliche Beratung, die bei einem Online-Kauf sicher nicht so gegeben ist. Auch die Qualität der Produkte ist besser erkenn- und nachvollziehbar.
Unterstützt die Landesregierung die Nahversorgung in Vorarlberg?
Wallner: Eine funktionierende Nahversorgung ist ein wichtiger Faktor, damit sich auch kleine Gemeinden eine hohe Wohn- und Lebensqualität bewahren können. Dementsprechend hat das Land Vorarlberg seine Unterstützung für kleine Lebensmittelgeschäfte in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Heuer sind dafür rund 1,4 Millionen Euro budgetiert. Mittlerweile ist es gelungen, den Rückgang der Zahl der Geschäfte zu bremsen und fast überall im Land – also auch in den ländlichen Gebieten – eine intakte Nahversorgung zu erhalten.
Was heißt es für eine Region, wenn der Handel sich zurückziehen muss?
Wallner: Ziel des Landes ist es, in allen Regionen Vorarlbergs für vergleichbare Verhältnisse zu sorgen. Handel in der Region bedeutet Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Infrastruktur – das sind wesentliche Voraussetzungen für den Erhalt der hohen Lebensqualität in den Kommunen.
„Einkaufen… am liebsten in Vorarlberg“, eine Initiative der Wirtschaftskammer Vorarlberg, AK Vorarlberg, Apothekerkammer Vorarlberg, Prisma Unternehmensgruppe und dem Land Vorarlberg.
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