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Hamsterkäufe in Wien: "Bin eineinhalb Stunden an der Kassa gestanden"

Schlange vor einem Supermarkt in Deutsch-Wagram.
Schlange vor einem Supermarkt in Deutsch-Wagram. ©APA/HARALD SCHNEIDER
Am Freitag bildeten sich in Wien und dem Umland aufgrund des Coronavirus und noch nicht weiter ausgeführter Maßnahmen der Regierung lange Schlangen vor den Supermärkten.
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In Wien hatten sich vor allem an größeren Standorten teils Schlangen vor dem Eingang gebildet, wie ein APA-Lokalaugenschein im 10. Bezirk am Freitagvormittag zeigte.

Kunden wurden nur blockweise in Supermarkt eingelassen

Vor einem Supermarkt in der Wienerbergstraße etwa standen Personen mehrere Meter lang vor dem eigentlichen Eingang an, um eingelassen zu werden. Wagerl reihte sich an Wagerl. Der Grund: Kunden wurden nur blockweise in die Filiale eingelassen. Unmittelbar beim Eingang waren Securitys postiert. Am Morgen habe es das stoßweise Einlassen noch nicht gegeben. "Da ist die Kassenschlange durch die ganze Filiale gegangen", schilderte ein Mitarbeiter des eingesetzten Überwachungsdienstes der APA.

Coronavirus-Maßnahmen sorgen für Hamsterkäufe in Wien

Davon berichtete auch Herr Alfred, der seinen Einkauf noch vor der "Blockabfertigung" angetreten hatte und nun seine Waren in den Kofferraum schlichtete. "Eigentlich wollte ich nur einen normalen Wochenendeinkauf machen, aber vorher bin ich eineinhalb Stunden an der Kassa gestanden", berichtete er: "Es war eine Katastrophe. Sowas hab ich noch nie erlebt. Wenn ich vorher gewusst hätte, was auf mich zukommt, wäre ich zu Hause geblieben." Allein auf ein freies Wagerl habe er schon zehn Minuten warten müssen.

Dass sich viele Menschen jetzt mit Lebensmitteln und Sanitärartikeln wie Klopapier eindecken, kann Herr Alfred nicht ganz nachvollziehen. Die Regierung habe mehrmals versichert, dass der Lebensmittelhandel offenbleibe, zeigte er sich gelassen: "Es braucht niemand hamstern." Für ihn sei das aber sowieso kein Thema - denn: "Meine Frau sagt, ich hamstere sowieso das ganze Jahr. Ich hab immer genug zu Hause."

Etwas anders sah das Herr Alizera. Er werde die nächsten Tage wohl die Wohnung nicht verlassen und auch von zu Hause arbeiten. Deshalb habe er jetzt einige Grundnahrungsmittel - "Mehl, Milch und Fleisch" - gekauft. Mit den Vorräten komme er jetzt einmal fünf Tage aus, meinte er.

"Die Leute sind sehr angenehm und freundlich"

Aufgeheizt dürfte die Stimmung in der Filiale an der Wienerbergstraße trotz Ansturms jedenfalls nicht gewesen sein: "Die Leute sind sehr angenehm und freundlich - sowohl das Personal als auch die Kunden", meinte Herr Alizera. Auch der Security-Mann, der Menschen immer wieder darauf hinweisen musste, sich bitte in die Warteschlange vor dem Eingang einzureihen, berichtete von großer Disziplin: "Es funktioniert gut."

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(APA/Red)

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