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Hamilton holt Pole in Barcelona

Hamilton freute sich über sein gutes Qualifying
Hamilton freute sich über sein gutes Qualifying
Lewis Hamilton nimmt den fünften Lauf der Formel-1-Saison 2016 in Barcelona von der Pole Position in Angriff. Der Brite verwies seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg am Samstag im Qualifying um 0,280 Sekunden auf Rang zwei. Der Deutsche hat die bisherigen vier Rennen gewonnen. Überaus stark präsentierte sich Red Bull: Daniel Ricciardo wurde vor dem "Neuzugang" Max Verstappen Dritter.
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Für Hamilton, der am Vortag noch über Balanceprobleme im Training geklagt hatte, ist es die 52. Pole Position in seiner Karriere. Heuer stand er auch bei den ersten beiden Rennen in Melbourne und Bahrain auf dem ersten Platz. Gewonnen hat der WM-Titelverteidiger seit dem 25. Oktober 2015, dem Grand Prix von Austin, jedoch nicht mehr. Zuletzt wurde er in zwei Qualifikationen in Shanghai und Sotschi von Defekten am Energierückgewinnungssystem gebremst.

“Morgen könnte der Tag sein”, sagte Hamilton. Gemeint war wohl jener, an dem er seine Pechsträhne überwindet und auf die Siegerstraße zurückfindet. “Ich möchte mich bei dem Team bedanken, das in den letzten zwei Wochen so hart gearbeitet hat. Ich bin sehr, sehr glücklich und auch sehr dankbar. Die vergangenen beiden Qualifikationen habe ich Nico nicht schlagen können. Das Auto war großartig”, freute er sich nach einer makellosen Runde, an der sich Rosberg die Zähne ausbiss. Für Mercedes ist es die elfte Pole in Serie, und es wäre auch der elfte Grand-Prix-Sieg en suite.

Der Deutsche, der noch am Vormittag im dritten Freien Training Schnellster war, gab sich hingegen etwas zerknirscht. “Nicht ideal heute. Ich habe natürlich auf die Pole gehofft heute, aber Lewis ist einfach schneller gewesen im Qualifying”, konstatierte der 30-Jährige. “Nichtsdestotrotz, das Rennen zählt morgen. Von daher gibt es noch einige Chancen, zum Beispiel am Start. Wir haben gesehen in der Vergangenheit, dass am Start schon viel passiert ist”, spielte er auf die Patzer seines Stallrivalen in Australien und Bahrain an. Der versicherte aber: “Ich habe an den Starts gearbeitet.”

Rosberg ist seit sieben Rennen ungeschlagen. Gewinnt der überlegene WM-Führende, der 43 Punkte vor Hamilton liegt, auch am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF eins, RTL und Sky) in Spanien, wäre er nur noch einen Sieg vom Rekord seines Landsmanns Sebastian Vettel entfernt, dem 2013 neun Grand-Prix-Erfolge am Stück gelangen. Außerdem könnte er zu den Formel-1-Ikonen Michael Schumacher (2004) und Nigel Mansell (1992) aufschließen, die als die bisher einzigen Fahrer eine Saison mit fünf Siegen begannen.

Red-Bull-Einserpilot Ricciardo war bereits in der Shanghai-Qualifikation Zweiter. Er freute sich über seine Rückkehr in die Top drei. “Ich bin wirklich glücklich, wieder hier zu sein. Ich werde versuchen, morgen hier zu sein”, meinte der Australier im kleinen Raum, der die Pressekonferenzen beherbergt. “Außerdem bin ich glücklich, dass wir beide vor den Ferraris sind. Max hat sich wirklich gut geschlagen, das ist fantastisch.”

Die Atmosphäre in der Garage sei diesmal etwas angespannter als sonst gewesen. In der Vorwoche beförderte Red Bull Racing den Niederländer Verstappen von Toro Rosso ins A-Team, Daniil Kwjat ging den umgekehrten Weg. Der Russe geht am Sonntag übrigens von Platz 13 ins Rennen. “Wir wissen, dass Max schnell ist, und er hat das hier bisher unter Beweis gestellt. Es war ein guter Start für ihn”, applaudierte Ricciardo Verstappen.

Dieser zeigte sich selbst überrascht. “Ich bin happy. Ich habe nicht erwartet, mich so schnell mit dem Auto anzufreunden. Ich habe nicht erwartet in der zweiten Reihe zu stehen, daher ist es ein schönes Gefühl”, sagte der 18-Jährige. “Hoffentlich können wir unsere Positionen im morgigen Rennen behalten.” Red-Bull-Teamchef Christian Horner sprach von einer “unglaublichen Performance von beiden Fahrern”. “Max Verstappen hat bestätigt, dass er die Sensation ist, die wir wissen, dass er ist”, meinte der Brite.

Für Mercedes-Motorsportchef Niki Lauda ist das Wiedererstarken von Red Bull keine große Überraschung. “Mir war klar, dass die kommen”, sagte der Österreicher. “Im Rennen glaube ich, dass wir immer noch einen Riesenvorteil haben. Aber sie entwickeln sich in die richtige Richtung.”

Auch Ex-Grand-Prix-Fahrer Gerhard Berger sieht eine Aufbruchsstimmung bei den “Bullen”. Die Beförderung von Verstappen von Toro Rosso zum A-Team sei genau der richtige Schachzug zum richtigen Zeitpunkt gewesen. “Der Bursche hat eine unglaubliche gute Racekraft”, meinte der Tiroler.

Für die Scuderia Ferrari, die in Barcelona nach bisher mäßigen Resultaten schon unter Druck steht, verlief die Qualifikation enttäuschend. Der Finne Kimi Räikkönen kam auf Platz fünf, Vettel, der in der WM-Wertung bereits 67 Punkte Rückstand auf Rosberg hat, wurde lediglich Sechster. “Wir wissen noch nicht, woran es lag”, rätselte der Deutsche nachher.

Bei den Italienern herrscht eine spürbare Nervosität, da Ferrari-Präsident Sergio Marchionne mit der bisherigen Performance des Teams unzufrieden ist. Medienberichten zufolge soll sogar die Ablöse von Teamchef Maurizio Arrivabene im Raum stehen.

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