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Halloween: Fester Bestandteil in Österreich

Darf an Halloween nicht fehlen: der Kürbis.
Darf an Halloween nicht fehlen: der Kürbis. ©APA/Georg Hochmuth
Trotz Kritik an "fremden" Brauchtum hat sich Halloween in Österreich fest verankert. Hier ein paar Hintergründe zu dieser schaurigen Nacht.

Halloween hat sich in Österreich, trotz Kritik an dem “fremden” Brauchtum, fest etabliert: Viele Kinder fiebern oder zittern mittlerweile der Nacht auf den 1. November entgegen. Kein Wunder, ist dies doch die schaurige Nacht der verirrten Seelen, des keltischen Todesgottes Samhain und des Hexensabbats.

Kürbisse deuten auf Fest hin

Die in den USA gebräuchlichen Feiern haben sich auch in Mitteleuropa durchgesetzt – am besten ist dies daran zu erkennen, dass in den heimischen Supermärkten Schoko-Nikoläuse und -Krampusse Anfang Oktober noch nicht die Szenerie beherrschen. Stattdessen sind nachempfundene und echte Kürbisse an allen Ecken und Enden zu sehen.

Die Kinder haben eins zu eins den Brauch übernommen, kostümiert von Haus zu Haus zu ziehen. Mit den deutschen Entsprechungen für “Trick Or Treat” erpressen sie scherzhaft drohend Süßigkeiten, zumeist mit “Süßes, sonst gibt’s Saures”.

Bewegt sich dieses Fest trotz Schabernacks meist im harmlosen Bereich – die zahlreichen Legenden, die sich um Halloween ranken, sind es mit Sicherheit nicht. So schrieb ein römischer Dichter über den Monatswechsel von Oktober auf November: “… Diese Nacht ist schrecklich! Die Kelten trinken das Blut von Kindern. Dann geben sie sich abstoßenden sexuellen Praktiken hin. Sie verschonen weder Kinder noch Mütter, Menschen jeden Alters und Geschlechts …”

Ursprünge bei den Druiden

Die ältesten Wurzeln finden sich bei den schottisch- und irisch-keltischen Druiden: Demnach war es der Tag der Ernte und die Nacht, in der die Erde am nächsten bei der Welt der Geister war und deren verirrte Seelen umhergingen. Mit einem Festmahl sollten diese besänftigt werden.

Die Rolle der Geister haben heute die Kinder übernommen. In den Gewändern von Gespenstern, Hexen, Gnomen, Zwergen, Dämonen, Teufeln, Skeletten, Fledermäusen, Eulen und anderen Fabelwesen ziehen sie durch die Straßen.

Fehlt noch eine klassische Zutat für ein gelungenes Halloween-Fest – der Kürbis: Auch dazu gibt es die passende Mär. Sie betrifft den irischen Dorfschmied Jack O’Lantern, der so geizig und habgierig gewesen sein soll, dass ihm sogar in der Hölle der Zutritt verwehrt wurde. Er wurde bestimmt, auf ewig mit einer Laterne herumzuziehen. Nur ein Stück glühender Kohle in einer ausgehöhlten verrunzelten Zuckerrübe bekam er mit. Über irische Auswanderer kam die Geschichte von Halloween nach Amerika – und dort wurde aus der Rübe ein Kürbis.

Halloween: Herkunft des Namen

Der Name Halloween hat wiederum mit dem 1. November, dem Allerheiligentag, zu tun. Dieser heißt im Englischen “All Saints Day” oder “All Hallows”, der Abend davor daher der “All Hallows Eve” – verkürzt eben Halloween. Dieser soll übrigens sehr gut für Weissagungen geeignet sein. Beliebt sind Prophezeiungen zu Reichtum und privatem Glück. So werden Münzen und Ringe oder Fingerhüte in Speisen entdeckt, der Finder wird zu Dagobert Duck oder segelt in den Hafen der Ehe bzw. bleibt sein Leben lang allein.

Wirtschaft rechnet mit 42 Millionen Euro Umsatz

Zu Halloween ist die Nachfrage nach Süßigkeiten, Kostümen und Schminkutensilien, Gadgets sowie Deko-Artikeln entsprechend groß. Im Lebensmittelhandel werden auch viele Kürbisse verkauft, um sie auszuhöhlen und einen “Halloween-Kürbis” zu schnitzen. Die heimische Wirtschaft rechnet für heuer mit einem Geschäft von rund 42 Millionen Euro.

“Das entspricht dem Umsatz, der im Vorjahr österreichweit im Handel mit Halloween erzielt wurde”, sagte Roman Seeliger, Vize-Geschäftsführer der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am Dienstag. Möglicherweise sei sogar ein leichtes Plus möglich.

Vieles – Stichwort Kerzen und Blumenschmuck – wird allerdings weniger für Halloween, sondern für Allerheiligen und Allerseelen gekauft: “Das macht eine umsatzmäßige Zuordnung und Abgrenzung schwierig”, meinte Seeliger.

Sogar im Buch- und Zeitschriftenhandel sorgen anlassbezogene Publikationen – Bücher oder Comic-Hefte – für ein Umsatzplus. Und es gibt sogar eigene Halloween-Editionen von Computer- und Konsolenspielen.

Und laut Seeliger schwindet das Stadt-Land-Gefälle in Sachen Halloween: “Immer mehr Kinder und Jugendliche auch in ländlichen Gegenden Österreichs bitten am Abend des 31. Oktober, also dem Tag vor Allerheiligen, um ‘Süßes oder Saures’.”

(APA/Red)

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