Königsmacher ist wie bei der letzten Wahl vor zehn Monaten wieder die neue Reformpartei Most (Brücke), die erneut mit elf Mandaten auf den dritten Rang kam. Die übrigen Sitze teilen sich Kleinparteien sowie die acht Vertreter der Minderheiten wie Serben, Ungarn und Italiener.
Die Sozialdemokraten zeigten sich von diesen Prognosen enttäuscht, weil sie deutlich mehr als 60 Mandate erwartet hatten. “Wir sind zufrieden”, sagte dagegen der HDZ-Spitzenpolitiker Gordan Jandrakovic. Die Konservativen hatten nach dem Korruptionsskandal um ihren früheren Vorsitzenden Tomislav Karamarko nicht mit so einem guten Abschneiden gerechnet. Zufrieden zeigte sich auch Most.
Nachwahlbefragungen waren bei der letzen Wahl sehr nah an das spätere tatsächliche Endergebnis gekommen. Die Stimmenauszählung in Kroatien ist immer sehr langsam, obwohl nur 3,8 Millionen Bürger stimmberechtigt waren und schätzungsweise nur rund die Hälfte auch zur Wahl gegangen war. Die staatliche Wahlkommission hatte vorläufige Ergebnisse erst gegen Mitternacht angekündigt.
Koalitionsmöglichkeiten gibt es mit diesem Wahlergebnis viele. Daher erwarteten heimische Experten erneut langwierige Verhandlungen. Der Ausweg über eine Große Koalition ist versperrt, beide Großparteien hatten sich immer wieder aus prinzipiellen und ideologischen Überlegungen dagegen ausgesprochen.
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