Gutachten: Bodenverunreinigungen am Lindauer Bahnhof keine Gefahr

Die Deutsche Bahn stellte in Lindau ihre Vorgehensweise im Hinblick auf die bekannten Altlasten auf dem Bahngelände vor. Es wurde erläutert, warum aus Sicht von Gutachtern und Aufsichtsbehörden keine Gefährdung existiere und damit auch kein Handlungsbedarf bestehe. Dennoch hat die Bahn nun die Grundwasserüberwachungen wieder aufgenommen. “Wir wissen um die Sensibilität des Thema und wollen deutlich machen, dass Panikmache fehl am Platz ist”, so Sabine Henrici, Leiterin Sanierungsmanagement bei der Deutschen Bahn Immobilien.
Schadstoffe “keine Gefährdung”?
Im Rahmen der bundesweiten systematischen Aufbereitung der Altlastensituation auf Bahngrundstücken wurden seit 1995 auch Altlastenverdachtsflächen rund um den Lindauer Hauptbahnhof untersucht. Dabei seien zwar in einzelnen Bereichen Verunreinigungen des Bodens und des Grundwassers festgestellt worden, wie die Deutsche Bahn bestätigt. Diese Schadstoffe würden aber keine Gefährdung darstellen, da sie nicht “ausgetragen” werden könnten. Deshalb bestehe kein aktueller Handlungsbedarf.
Die Untersuchungen hätten des weiteren ergeben, dass weder die Nutzer der Bahnflächen noch das Bodensee- oder Trinkwasser gefährdet seien.
Schwermetalle im Boden
In den Anfangsjahren des Bahnbetriebs wurde die Hintere Insel mit Schlacken und Aschen aufgefüllt. Zeitweilig wurden ein Öllager und eine Tankstelle für Züge betrieben. Wie vermutet, fand man bei der Altlastenerkundung in den Böden Schwermetalle und Mineralölkohlenwasserstoffe. Auch im Rahmen des Grundwassermonitorings konnten diese Schadstoffe nachgewiesen werden. Die Bereiche der ehemaligen Tankstelle und des Öllagers wurden bis 2005 saniert bzw. durch Asphaltierung gesichert. Die Grundwasser-Analysen in den Jahren 1999 – 2012 hätten nahezu unveränderte Messergebnisse ergeben. Weil auch kein zusammenhängender Grundwasserleiter vorhanden sei, könnten Schadstoff-Auswaschungen ins Bodensee- oder Trinkwasser ausgeschlossen werden.
In Abstimmung mit den Behörden wurde das Grundwassermonitoring Ende 2012 eingestellt. Aufgrund der aktuellen Diskussionen wurden die Untersuchungen aber in diesem Monat wieder aufgenommen.
Die belasteten Böden würden im Zuge der geplanten Umnutzung der Bahnflächen weitestgehend entfernt. Dasselbe gilt für Bahnflächen im Bereich des Bahnhofs Reutin. Hier wurden auf zwei von 26 Verdachtsflächen Schadstoffe im Boden gefunden. Die weiteren Untersuchungen fänden in Abstimmung mit den Behörden statt.
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