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Grünes "Nein" zur Unterflur - Stattdessen Lärmschutzwand?

Die Grünen sprechen sich für eine benutzerfreundliche Bahninfrastruktur aus - Bahn-Anrainer dürften andere Prioritäten haben.
Die Grünen sprechen sich für eine benutzerfreundliche Bahninfrastruktur aus - Bahn-Anrainer dürften andere Prioritäten haben. ©Google, ÖBB/Kapferer, Grüne/Sophie Renner
Im Zuge der Diskussion um den Bahnausbau im Großraum Bregenz warnt der Grüne Mobilitätssprecher Christoph Metzler: "Es wäre fatal die gesamte Öffi-Infrastruktur zwischen Hörbranz und Lauterach in den Untergrund zu verbannen."
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"Wer will schon mit Kindern, Gepäck, Fahrrad, Scooter oder Kinderwagen lange Wege in Tunnels, auf Rolltreppen oder eng gedrängt in Fahrstühlen zurücklegen.“ spricht Metzler sich für eine benutzerfreundliche Bahninfrastruktur aus.

Grüne: Kurze Wege und ebenerdig

Öffentlicher Verkehr funktioniere am besten auf der Basis kurzer Wege, gibt sich Metzler überzeugt. "Vom Bahnsteig direkt zur Bushaltestelle, zum Fahrradparkplatz, ins Ortszentrum, zur Schule, an den Arbeitsplatz, an den See. Das heißt benutzerfreundliche Mobilität. Das ist das, was wir für die Zukunft brauchen“, so der Grüne Mobilitätssprecher. Auch auf Schweizer Seite des Rheintals setze man auf ebenerdige Bahninfrastruktur mit möglichst kurzen Wegen.

Karlsruhe kein Vorbild

Die immer wieder ins Spiel gebrachte Unterflurstraßenbahn in Karlsruhe sei als Vorbild völlig untauglich, weil nicht vergleichbar mit einer Strecke für Personen- und Güterverkehr. Ein Standpunkt, der auch am Montagabend beim Informationsabend in Lauterach diskutiert wurde.

Einigkeit gibt es mittlerweile bei allen Beteiligten, dass es einen Bahnausbau im Rheintal braucht. Vor allem von Seiten der Wirtschaft wurde und wird mit Nachdruck betont, dass das zweite Gleis unbedingt kommen muss. Das Wie und Wo wird aber wohl noch länger Thema bleiben.

Horrorszenarie Bregenz befürchtet

Christoph Metzler gibt außerdem zu bedenken, dass jede Unterflurvariante im Großraum Bregenz eine mehrjährige Sperre der Zugverbindungen Richtung Deutschland nach sich ziehen würde. Bregenz ohne Bahnhof, Schienenersatzverkehr von Wolfurt bis Lindau und täglicher Stau auf der L190 seien die Konsequenz. Eine Prognose die nicht von allen Diskussionsteinehmern am Montag geteilt wurde.

Landesrat Zadra, der am Montagabend im Hofsteigsaal in Lauterach nicht anwesend war, hatte im Interview mit der NEUE erklärt, für ihn komme eine jahrelange Sperre der Bahnstrecke nicht infrage, da dadurch der über Jahre hinweg erreichte Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs gefährdet werde. Vergangenen Freitag war Zadra zum Thema Gast bei "Vorarlberg LIVE".

Mehr Öffis, sagen die Grünen

"Wir sollten die Takte verdichten und die Wege verkürzen, anstatt zusätzliche Hürden für die Öffi-Benutzer:innen aufstellen", meint der Grüne Mobilitätssprecher Metzler. Es gehe um vorausschauende Raum- und Ortsplanung für eine zukunftsfähige Mobilität.

(VOL.AT)

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