Die Bezirksgruppe Bludenz zeigt sich für die Organisation und Durchführung der bereits weitum bekannten Oberländer Jägertage verantwortlich. Aufgrund Corona konnte auch dieses Jahr diese interessante Veranstaltungsreihe nicht in vollem Ausmaß stattfinden. Das Team rund um Bezirksjägermeister Manfred Vonbank und Geschäftsführer Gernot Heigl (Vorarlberger Jägerschaft) stellten einen Grundeigentümertag in der Form einer Online-Präsentation auf die Füße. Bei diesem Grundeigentümertag ging es um aktuelle Themen hauptsächlich rund um Luchs und Wolf in Vorarlberg. Die Jagd betreibt Wildmanagement und in Sachen Luchs und Wolf sind vorausschauende Handlungen notwendig. Mit Zahlen, Fakten und wissenschaftlichen Arbeiten und Erfahrungen über die aktuelle Situation im Land und Berichten aus St. Gallen und Graubünden referierten die Gastredner über die brisanten Themen. „Die Ausbreitung des Luchses schreitet voran. Mit der Situation des Wolfes kann das Wild noch gut umgehen“, so Landeswildökologe Hubert Schatz in seinem Bericht über die Situation in Vorarlberg.
Erfahrungswerte aus der Schweiz
Dabei betonte er die Wichtigkeit der Aus- und Weiterbildung hinsichtlich des Herdenschutzes und das Luchs- und Wildkatzenmonitorings. „Wir können den Luchs als zusätzlichen Jäger sehen. Daher wird er auch bei der Abschussplanung berücksichtigt“, so Schatz. Jasmin Schnyder hat sich im Zuge ihrer Masterarbeit mit dem Luchs in St. Gallen beschäftigt und gab einen Überblick über die Erkenntnisse in ihrer wissenschaftlichen Arbeit. Beobachtungen vor Ort machte Wildhüter Urs Büchler und gab Erfahrungswerte mit dem Umgang mit dem Luchs in der Schweiz preis. „Der Luchs hat eindeutigen Einfluss auf die jagdliche Nutzung. Die Jägerschaft wird bei uns daher eng eingebunden und auch entschädigt“, erklärte Büchler. Sigbert Terzer berichtete über einen maßgeblichen Einfluss des Luchses beim Reh- und Gamswild. Das Thema „Wolf in Graubünden“ wurde bei dieser Onlineveranstaltung von Dr. Adrian Arquint erläutert. „Die Wolfspopulation ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Bei den auffälligen Tieren handelt es sich aber um Einzelwölfe“, so Arquint. Trotzdem stehe man vor einigen Herausforderungen. In der Landwirtschaft ist es mit viel Aufwand, z.b. Sicherungen, Herdenschutz verbunden. Die Wolf-Mensch-Begegnungen häufen sich und die Jagd wird durch die Wolfspräsenz nicht einfacher. „Jäger, Tierhalter und Wolfsschützer müssen zusammenarbeiten“, so Arquint abschließend.
Wildtiermanagement
Günther Ladstätter (Vorarlberger Naturschutzbund) ist mit dem Thema Wolf, Luchs, Bär vertraut. „In Vorarlberg stehen wir noch vor dieser Problematik und können aufgrund der Erfahrungen aus der Schweiz rechtzeitig agieren“, spricht Ladstätter das wichtige Thema an. Es benötigt ein Wildtiermanagement, damit man mit den Schwierigkeiten der gemeinsamen Nutzung des Ökosystems umgehen kann. „Es wäre eine Bereicherung, wenn Luchs und Wolf mit Wald, Jagd und Mensch gemeinsam leben könnten“, so Ladstätter abschließend. Gekonnt führte Geschäftsführer Gernot Heigl durch den digitalen Grundeigentümertag, der von vielen Jägern und Jagdinteressierten aufmerksam verfolgt wurde. Die interessanten Vorträge und Berichte sorgten für einen spannenden Abend. Auch Landesjägermeister Christoph Breier gratulierte zu dieser gelungenen Online-Veranstaltung. DOB
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