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Grüner Pass: "Wir brauchen eine einheitliche Lösung"

Tanja Mally und Gerald Loacker bei "Vorarlberg LIVE".
Tanja Mally und Gerald Loacker bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
Tanja Mally, Managing Direktorin von epicenter.works, und NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker sprachen am Freitag bei "Vorarlberg LIVE" über den "Grünen Pass".
Grüner Pass wahlweise digital oder analog
Grüner Pass kommt in drei Etappen

Noch vor der Einführung eines "Grünen Passes" auf EU-Ebene wollte die österreichische Bundesregierung mit einer eigenen Lösung voranschreiten und schneller sein. Die NGO "epicenter.works - Plattform Grundrechtspolitik" hat jedoch noch vor dem Start schon eklatante Sicherheitsmängel entdeckt und darauf hingewiesen. Sicherheitsexperten und Datenschützer warnen davor, die App - so wie sie aktuell beschrieben und geplant ist - umzusetzen. Das Gesundheitsministerium hat inzwischen reagiert und rudert zurück. Die eCard soll nicht zur Abfrage des Corona-Status eingesetzt werden. Mit Tanja Mally wird die Managing Direktorin von epicenter.works bei Vorarlberg LIVE zu Gast sein.

"Wir haben die E-Card Lösung als problemtaisch angesehen", erzählt Tanja Mally, Managing Direktorin von epicenter.works . "Das Foto der E-Card kann gespeichert werden, man kann jederzeit auch mehrmals abfragen, ob diese Person genesen, geimpft oder getestet ist. Abgesehen davon - alle persönliche Daten sind auf der E-Card abgezeichnet. In einer Großstadt ist das vielleicht nicht problematisch, aber am Land schon." Das Gesundheitsministerin hat das Projekt vorläufig auf Eis gelegt. "Wir finden es sehr gut, dass die Lösung auf Eis gelegt ist. Aber die QR-Code Lösung ist auch problematisch. Wir empfehlen auf die Europäische-Lösung zu warten. Dort werden die Daten nur am Endgerät gespeichert und sind durchaus datenschutzfreundlich. Wir benötigen unbedint das EU-Gesamtsystem", ist sich Mally sicher.

"Aus unserer Sicht können wir nicht ganz verstehen, dass es unbedingt in den nächsten Wochen eine Lösung für Österreich geben muss. Man darf auch nicht vergessen, dass sehr viel Steuergeld dafür ausgegeben wird. Sobald wir eine europäische Lösung haben, sollten wir diese aber nutzen", sagt Mally abschließend.

Loacker über Sicherheitslücken beim geplanten "Green Pass"

Auch NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker ist alarmiert. Bei "Vorarlberg LIVE" sprach VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer mit Loacker über den geplanten "Grünen Pass" diskutieren und warum dieser aktuell ein großes Sicherheitsproblem darstellt.

"Wir haben zu viel Zeit verstreichen lassen. Datenmäßig stehen wir da wie vor 15 Monaten. Die Schritte, die man setzen hätte können, hat man einfach nicht gesetzt. Bundeskanzler Kurz ist damals vorgeprescht - wir wollen den ersten Grünen Pass haben."

"Es bräuchte Datenbanken mit vielen Schnittstellen. Da hätte man sich definitiv früher vorbereiten müssen. Zum jetzigen Zeitplan ist es klüger auf die EU zu warten und in Österreich eine Lösung zu bauen, die mit der EU-Lösung kompatibel ist", erzählt Loacker. "Datenschutz wird auf EU-Ebene groß geschrieben. Das EU-System ist grundsätzlich für den Grenzübertritt gedacht, um einheitlich zu gestalten. Wer dann wo einen Zutrittstest braucht, regelt dann jedes Land selbst."

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VORARLBERG LIVE am Freitag, 7. Mai 2021
Wann: ab 17 Uhr live auf VOL.AT, VN.at und Ländle TV
Gäste: Caroline Heinzle (Festival der Weiblichkeit), Tanja Mally (epicenter.works), Peter Halder (Bürgermeister, Kennelbach), Gerald Loacker (NEOS),
Moderation: Marc Springer (VOL.AT Chefredakteur)

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier."

(VOL.AT)

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