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Großumbau der Spitalslandschaft

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In Wien stehen tief greifende Strukturänderungen in der Spitalslandschaft bevor: Aus vielen Gemeinde-Bezirken ziehen Teile oder ganze Spitäler hinaus nach Floridsdorf.

Mit dem Krankenhaus Wien-Nord in Floridsdorf, das 2011/12 mit knapp 850 Betten in Betrieb gehen soll, wird die Verlagerung von Bettenkapazitäten in den Nordosten der Stadt Realität. Im Gegenzug werden Spitäler geschlossen und Abteilungen verlegt. Insgesamt sollen 300 der derzeit rund 9.000 Akutbetten des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV) eingespart werden.

Dass das Krankenhaus Floridsdorf, die Semmelweis-Frauenklinik und das orthopädische Krankenhaus Gersthof in das neue Krankenhaus übersiedeln und die alten Standorte Gewinn bringend verwertet werden sollen, ist seit längerem bekannt. Doch auch weitere Umstrukturierungen sind geplant, wie KAV-Chef Wilhelm Marhold und Spitäler-Direktorin Susanne Herbek am Mittwochabend bekannt gaben.

So wird die Kardiologie und die Herzchirurgie aus dem Krankenhaus Hietzing (vormals Krankenhaus Lainz) nach Wien-Nord übersiedeln, ebenso wie eine Lungen- und eine Thoraxchirurgie-Abteilung sowie die Psychiatrie für den 20. und 21. Bezirk aus dem Otto-Wagner-Spital. Aus dem Wilhelminenspital übersiedelt ein Teil der Kinder- und Jugendheilkunde nach Wien-Nord, vom Rosenhügel eine Neurologie-Abteilung. Zusätzlich wird eine Unfallchirurgie aufgebaut.

Im Krankenhaus Hietzing will sich der KAV künftig vor allem der „Medizin des alten Menschen“ widmen, erklärte Marhold. Die Schwerpunkte Schlaganfall, Diabetes, Dialyse und Rheumatologie werden deshalb intensiviert. Das Otto-Wagner-Spital soll ein Schwerpunktkrankenhaus mit Orthopädie, Psychiatrie und Pulmologie bleiben.

Für das EU-weit ausgeschriebene Krankenhaus Wien-Nord, laut Marhold die „Lokomotive der Veränderungen“, geht das Vergabeverfahren in die nächste Phase. Die Einreichfrist ist abgelaufen, Einsprüche hat es keine gegeben. Die Einreichungen (wie viele es sind, wird geheim gehalten) werden nun geprüft, und Ende März 2007 soll der Zuschlag erteilt werden. Der Bestbieter erhält dann den Auftrag für einen Architektenwettbewerb.

Inhalt der Ausschreibung war die Suche nach einem Partner (bzw. nach einem Konsortium), der über ein geeignetes Grundstück in Floridsdorf verfügt, Kenntnisse und Möglichkeiten zur Errichtung eines Krankenhauses besitzt und ein Finanzierungskonzept vorlegen kann. Wo das Spital errichtet wird und was es kostet – kolportiert werden 250 bis 300 Mio. Euro – ist damit noch offen. Den Betrieb will der KAV dann selber führen, und zwar in einer fünf bis sieben Hektar großen „Grünoase“ mit exzellenter Verkehrsanbindung, wie Marhold betonte.

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