Der Saunaofen war irrtümlich eingeschaltet worden, sagte Polizeisprecher Christoph Pölzl der APA. Die Sauna war mit Hausrat und Gerümpel vollgestellt gewesen, die Gegenstände vor dem Ofen fingen dann Feuer, ergaben die Ermittlungen der Polizei.
Verletzte bereits wieder aus Spital entlassen
Am Dienstag waren bereits 20 Verletzte aus dem Spital entlassen worden. Eine 92 Jahre alte Frau befand sich noch wegen einer Rauchgasvergiftung zur Beobachtung im Krankenhaus, sagte Christoph Mierau, Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbundes am der APA. Die 20 weiteren Verletzten, darunter sieben Kinder im Alter von 18 Monaten bis zwölf Jahren, waren bereits in häusliche Pflege entlassen worden. “Die meisten Verletzten waren wegen Rauchgasvergiftungen behandelt worden. Die Verbrennungen haben sich als nicht so schwerwiegend herausgestellt, daher konnten bereits alle wieder entlassen werden”, erläuterte Mierau.
Großbrandin Favoriten
Die Begutachtung der beiden betroffenen Gebäude in der Gellertgasse 19 durch die Baupolizei (MA 37) war am Dienstagvormittag bereits abgeschlossen. “Es liegt nun im Ermessen der Hausverwaltung, die Mieter wieder in die Wohnungen zu lassen”, sagte Gerald Schimpf, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr, der APA. Dies soll voraussichtlich noch am Dienstag nach der Entfernung von Glasscherben und der groben Reinigung des Stiegenhauses erfolgen.
Das Feuer war am Montag gegen 22.30 Uhr in einer Souterrain-Wohnung in Wien-Favoriten ausgebrochen. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand diese bereits in Vollbrand, dichter Rauch drang durch ein zerbrochenes Fenster in den Innenhof und durch den Lichtschacht und eine offene Tür in die Stiegenhäuser der beiden einander gegenüberliegenden Gebäude. Rund 100 Hausbewohnern wurde dadurch der Fluchtweg versperrt, dutzende riefen von ihren Wohnungsfenstern aus um Hilfe. Alle Notrufleitungen waren schlagartig belegt.
Feuerwehr brachte Bewohner ins Freie
Die Feuerwehr war mit 60 Personen im Einsatz, sie retteten die Hausbewohner mittels zweier Drehleitern aus den straßenseitig gelegenen Wohnungen. Die Mieter der hofseitigen Wohnungen wurden mittels Fluchtfiltermasken in Sicherheit gebracht. Die Wiener Berufsrettung war mit einem Katastrophenzug an Ort und Stelle, die Wiener Linien stellten Autobusse für die vorübergehende Unterbringung der Bewohner zur Verfügung. Währen des Einsatzes waren die Gellertgasse sowie die umliegenden Straßen gesperrt. Auch der Betrieb der Straßenbahnlinie 6 musste für rund eine Stunde eingestellt werden.
Eine Dame, die ihre Wohnungstür von innen versperrt hatte und mittels Drehleiter gerettet worden war, durfte noch in der Nacht erneut via Drehleiter in ihre Wohnung, um den Schlüssel zu holen. Wegen der starken Verrauchung und der Beschädigung des Stiegenhauses wurde das Gebäude noch in der Nacht gesperrt. Das Büro für Sofortmaßnahmen vermittelte Ersatzunterkünfte.
(APA)
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